Belohnung von der Polizei Hof: Mutige Frauen verhindern Schläge gegen Schwangere

red
Unser Bild zeigt Matthias Singer, die drei belobigten Frauen sowie Klaus Weich. Foto: Polizei Hof

Weil sie einer Frau, die im Auto geschlagen wurde, zur Hilfe kamen, haben drei Mitarbeiterinnen eines Hofer Schnellrestaurants nun eine Belobigung des oberfränkischen Polizeipräsidenten erhalten.

 
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Im April waren die drei Damen Zeugen einer Auseinandersetzung eines Pärchens geworden. Der Mann und die Frau befanden sich mit ihrem Wagen in der Spur für den Autoschalter eines Schnellrestaurants in der Ossecker Straße. Zunächst sei ein lauter Streit zwischen dem Fahrer und seiner Beifahrerin zu vernehmen gewesen, heißt es im Polizeibericht. Als der Mann die Frau an den Haaren packte und ihr mit der Faust mehrmals ins Gesicht schlug, war für die Angestellten das Maß voll. Sie sprachen den Mann an und forderten ihn auf, damit aufzuhören, oder sie würden die Polizei verständigen. Die Beifahrerin bat inständig darum, dies zu tun. Durch die Ablenkungen des Fahrers, gelang es der Geschlagenen, das Fahrzeug zu verlassen. Eine der Angestellten kümmerte sich sofort um die Frau.

Die anderen beiden forderten den Mann dann auf, mit seinem Auto stehenzubleiben und das Eintreffen der Polizei abzuwarten. Um eine Weiterfahrt zu verhindern, stellte sich eine der Frauen dem Fahrzeug in den Weg. Der Fahrer ließ das Auto auf sie zurollen und stoppte erst wenige Zentimeter vor ihr.

Der Mann blieb aggressiv, stieg aus dem Fahrzeug aus und versuchte mehrmals zu seiner Beifahrerin zu gelangen. Die Retterinnen wussten dies jedoch durch resolutes und verbales Einwirken zu verhindern. 

Polizeipräsident Alfons Schieder würdigte das Verhalten der drei Frauen in jeweils einem Belobigungsschreiben: "Durch ihr mutiges Einschreiten verhinderten sie weitere Schläge gegen die in der 14. Woche schwangeren Frau. Möglicherweise ist es Ihnen auch zu verdanken, dass nach bisherigen Erkenntnissen das ungeborene Kind keinen Schaden nahm", ist aus dem Schreiben zitiert. "Indem Sie die Weiterfahrt des Mannes verhinderten, ermöglichten sie eine Übernahme des Täters durch die eingesetzten Beamten und leisteten damit einen wichtigen Beitrag zu einer beweiskräftigen Strafverfolgung. Dabei setzten Sie sich auch der Gefahr aus, von dem Auto erfasst zu werden und stellten sich als Zeuginnen im Strafverfahren zur Verfügung." Besonders bemerkenswert sei das beherzte Agieren gegen den fortwährend aggressiven Täter und das Verhindern weiterer Übergriffe zum Nachteil der Geschlagenen gewesen.

Der Hofer Dienststellenleiter, Klaus Weich, und sein Vertreter Matthias Singer schlossen sich den Worten bei einem kleinen Empfang der drei Frauen an und übernahmen die Aufgabe der Übergabe der Belobigungsschreiben sowie der damit verbundenen Geldbeträge.

Die Frauen freuten sich sehr über das Lob der hochrangigen Polizeibeamten und über die Geldzuwendungen. Alle drei sahen es als ihre Pflicht an, der Frau beizustehen und sie vor weiterem Schaden zu schützen. Sie würden immer wieder so handeln, sagten sie. 

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