Was die Raiffeisenbank hier in Leupoldsgrün eingeführt hat, ist nach Aussage der Verantwortlichen nicht nur in der Region einmalig. „Wir wissen von Banken in Kaufbeuren und der Südpfalz, die so etwas auch anbieten“, sagt Jürgen Wiesel, einer der beiden Vorstände der Raiffeisenbank. Das neue Produkt, wie Wiesel es bezeichnet, nennt sich „ProRegion Mein Service“ und ist eine Antwort auf die vielen Fragen, die sich Banken (und viele andere Dienstleister und Akteure) im ländlichen Bereich gegenwärtig stellen. Schwindende Bevölkerung, Verlagerung ins Internet, Kostendruck – dies sind nur einige der Herausforderungen, mit denen sich auch die Raiffeisenbank heutzutage beschäftigen muss. Weniger Kunden, weniger Personal, aber immer noch gleich viele Gemeinden, in denen sich die Kunden Betreuung und Service wünschen. „Während sich Mitbewerber aus der Fläche zurückziehen, beschreiten wir andere Wege“, sagt Jürgen Wiesel und verteilt damit auch einen kleinen Seitenhieb gegen die Sparkasse, die in den vergangenen Jahren einige Geschäftsstellen in der Region aufgegeben hat. Wiesel betont: „Wenn wir uns aus der Fläche zurückziehen, gibt es uns nicht mehr.“ Der digitale Bankschalter ist daher ein Instrument, um den Service mit dem gleichen Personal in der Breite aufrechterhalten zu können. Wiesel und sein Vorstandskollege Andreas Schlick rechnen vor, dass sich die Service-Zeit mit dem digitalen Bankschalter im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie mehr als verdoppelt habe, weil das Personal nicht wechselweise am einen oder anderen Ort anwesend sein muss. Montag und Donnerstag von 8.30 bis 17.30 Uhr und Dienstag und Freitag von 8.30 bis 16 Uhr ist der digitale Schalter besetzt. „Persönlich-digital“ nennt die Raiffeisenbank diese Art der Betreuung.