Das „klassische flache Land abseits der Metropolen“, wie es Hans-Peter Friedrich (CSU) nennt, als Testregion. Darüber kann man maulen, wie einige Bürger bei ihren Bürgermeistern. Mal wieder, unkten viele, müsse die Region herhalten als Teststandort für diese „Verkehrsbehinderung“, erzählt der Rehauer Bürgermeister Michael Abraham. Jetzt seien viele wehmütig, weil der Kleinbus aus dem Stadtbild verschwindet und in den Frankenwald weiterzieht, „wo es Straßen gibt, durch die gerade so zwei Busse passen“, scherzt Maximilian Stöckl.
Gerade auf dem Land, sagt der Hofer Landrat Oliver Bär, wo Busfahrer fehlen und kundenfreundliche Taktungen immer schwerer aufrechtzuerhalten sind, müssten effiziente, computergestützte Lösungen angestrebt werden. Am bedarfsorientierten ÖPNV führe kaum ein Weg vorbei. Angela Bier, die Hofs Oberbürgermeisterin Eva Döhla vertrat, versprach für die Stadt „zukunftsorientiert an den Problemen des ÖPNV mitzuarbeiten“. Das Shuttleprojekt habe die Region in die „bundesdeutsche Spitzenliga“ katapultiert, sagte die CSU-Frau.
Warum Berlin so viel Vertrauen in Oberfranken setzt, erklärt Martin Wippermann. Er kam 2006 in die Region und war zunächst gar nicht begeistert von ihr. Schnell habe er jedoch gespürt, wofür die Menschen hier stehen. Er blieb bei Rehau. Heute ist er in der Geschäftsleitung der Automotive-Sparte des Konzerns.
Sein viel beachteter Gastbeitrag im Magazin „Focus“ bestätigt das, was Landrat Bär sagt. Der Text unter dem Titel „Warum die Mobilität der Zukunft vor allem in ländlichen Regionen eine Chance hat“ verdeutlicht, dass die Region sich einen großen Gefallen damit tut, wenn sie für Berlin verlässliche Partnerin ist. „Wir können Mehrwert bringen für Deutschland“, sagt der Landrat.
Dann gehen auch die Forderungen leichter über die Lippen. Denn der Blick in die Zukunft muss sich auch auf die Schiene richten. Dass die Elektrifizierung so zäh vorangeht, bedauern alle, die in diesem Raum sitzen. Theurer hört sich alles an, auch wenn er „nicht der Mann für die Schienen“ sei. Auch deshalb müssen solche Treffen sein. Über einen Bildschirm fällt es schwerer, mal eben das Thema zu wechseln. „Wichtig ist, dass wir in den Ministerien wahrgenommen werden“, sagt Hans-Peter Friedrich – und lädt Theurer dabei gleich noch nach Wunsiedel ein, in die „Vorreiterregion für Wasserstoff“.
Die Wirtschaft in der Region wandle sich. Die Menschen hier, sagt Friedrich, seien flexibel und fleißig. „Wir sind eine Industrieregion.“ Gerade im Lichte des Krieges, abgeschnittener Lieferketten, fehlender Technikprodukte und so weiter kann das auch schon mal bei einem Gast aus Berlin platziert werden. Zumal bei einem von der FDP, die mit ihrem Finanzminister den Bundeshaushalt verwaltet.
Theurer, anders kann man das nicht deuten, wird gut berichten in diversen Gremien. Auch über ein schmackhaftes Geschenk aus der Genussregion. Aber eben viel mehr aus der „Innovationsregion“, die anpackt und zuverlässig ist.