Betrug um Millionen Luxemburger Erzbischof will Aufklärung von Caritas-Skandal

Ein Millionenbetrug bei der Caritas erschüttert Luxemburg. Ein Krisenstab soll aufklären und Vertrauen zurückgewinnen. Jetzt meldet sich Kardinal Hollerich zu Wort.

 
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Ein Millionendiebstahl erschüttert die Caritas in Luxemburg. (Archivbild) Foto: Harald Tittel/dpa

Luxemburg - Nach einem millionenschweren Betrugsfall bei der Caritas in Luxemburg fordert der luxemburgische Erzbischof, Kardinal Jean-Claude Hollerich, eine vollständige Aufklärung. In einer Erklärung rief Hollerich den jüngst gegründeten Krisenausschuss dazu auf, mit der Justiz bestmöglich zusammenzuarbeiten. Es geht um 61 Millionen Euro, die nach Angaben der Caritas Luxemburg von den Konten der Hilfsorganisation gestohlen wurden.

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Hollerich brachte "seine tiefe Empörung" über "die skandalöse Veruntreuung" der Gelder zum Ausdruck, "die eine katholische Organisation betrifft, deren Ziel es ist, den Bedürftigen im Großherzogtum und im Ausland zu helfen", teilte die Erzdiözese Luxemburg mit. Es sei nun die Aufgabe des Krisenkomitees, "alle Voraussetzungen für ein neues Vertrauen zu schaffen", sagte Hollerich demnach.

Die Staatsanwaltschaft in Luxemburg hatte bereits im Juli Ermittlungen eingeleitet wegen Urkundenfälschung, Betrugs, Untreue, Diebstahls und Geldwäsche. Luxemburgischen Medienberichten zufolge soll eine Mitarbeiterin des Hilfswerks die 61 Millionen Euro veruntreut haben. Sie wurde bereits von Ermittlern befragt und wurde unter Auflagen wieder freigelassen: Unter anderem darf sie das Land nicht verlassen.

Die Caritas hatte am 6. August einen Krisenausschuss eingerichtet, um mithilfe von externen Experten, den Fall aufzuarbeiten und Vertrauen wiederherzustellen. Hollerich erklärte, man müsse auch Arbeitsplätze innerhalb der Wohltätigkeitsorganisation sichern. Die Caritas beschäftigt rund 500 Mitarbeiter in Luxemburg. 

Am 26. September wird Papst Franziskus im Großherzogtum zu einem Kurzbesuch erwartet. Anschließend reist das Oberhaupt der katholischen Kirche nach Belgien weiter.