Bikepark am Kornberg SPD unterstützt Forderungen des Naturschutzes

red
Bikepark und Naturschutz am Kornberg – dies will die SPD-Kreistagsfraktion unter einen Hut bringen. Foto: Florian Miedl

SPD-Kreistagsfraktion fordert, dass die Gutachten und die Meinung von Naturschützern beachtet werden. Der Dialog aller Beteiligten müsse offen und transparent sein.

 
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Hof - Die SPD-Kreistagsfraktion nimmt in einer Pressemitteilung Stellung zum geplanten Bikepark am Kornberg. Es gehe nicht mehr um Ja oder Nein, sondern „um die Form der Umsetzung des Projektes,“ schreibt Christian Zuber, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion. Er erinnert daran, dass die grundsätzliche politische Entscheidung dafür bereits im Juli 2017 im Kreistag gefallen ist.

Die SPD-Kreistagsfraktion fordert nun, nach der Vorstellung der speziellen artenrechtlichen Prüfung (saP) und der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP), dass bis zum Bauantrag alle offenen Fragen in einem gemeinsamen Dialog geklärt werden. Geplant sei die Ausweisung zweier Schutzzonen von zirka 1750 Hektar, weitaus mehr als die in den Umweltgutachten geforderten mindestens 1000 Hektar, so Zuber. Im Bereich des Kornberges befinden sich Fortpflanzungs- und Ruhegebiete für Wildkatze, Luchs, Auerhuhn und Schwarzstorch sowie Waldkorridore für Wolf, Luchs und Wildkatze. „Um die Funktion dieser Lebensräume zu gewährleisten, ist es erforderlich, diese Bereiche von störenden Einflüssen durch Spaziergänger, Wanderer und Radfahrer frei zu halten. Es gilt jetzt, zu prüfen, wie weit das Betretungsverbot außerhalb der genehmigten Wege in dem Zeitraum vom 1. Februar bis zum 15. Juli eines jeden Jahres ausreichend ist, um den erwünschten Schutzeffekt zu erreichen,“ meint Ulrich Scharfenberg, Mitglied des Zweckverbandes. Er verweist darauf, dass „die Umweltverbände unter anderem fordern, den Zeitraum auszuweiten“, und zwar vom 1. Dezember bis zum 15. August, um alle Brutzeiten abzudecken“.

Ausgleichsmaßnahmen nötig

Auch stelle sich die Frage, warum Ausgleichsmaßnahmen wie die in den Gutachten geforderten Ersatzaufforstungen in den Saaleauen in Hof oder in Oberkotzau erfolgen sollen und nicht direkt angrenzend am oder im Projektgebiet. Des Weiteren sehen die beiden Gutachten viele Maßnahmen vor, die vor Baubeginn beziehungsweise Bauantragstellung erledigt sein müssen, wie zählen Vermeidungsmaßnahmen für Kleinsäuger, Reptilien und Fledermäuse und die Schaffung und Optimierung von Ausweichhabitaten.

„Die Corona-Pandemie macht deutlich, dass das direkte Umfeld für die Freizeitgestaltung immer wichtiger wird.“ Zudem ändere sich das Urlaubs- und Freizeitverhalten: „Es werden immer weniger Fernreisen unternommen. Der Wert des heimatlichen Umfeldes wird immer stärker in der Breite wahrgenommen,“ erklärt Ulrich Scharfenberg. Zuber schreibt: „Die unterschiedlichen Interessen der Wanderer, Mountainbiker und Naturschützer dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Wir fordern auch weiterhin ein absolut transparentes Verfahren unter Beteiligung aller betroffenen Verbände und Initiativen.“ red

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