Farben, Formen, Düfte, ein bisschen Illusion und ganz viel Wirklichkeit: Das war die achte Kulturnacht in Rehau. Kunst und Kultur wurden großgeschrieben in der Nacht vom 3. auf den 4. September.

Noch vor dem offiziellen Start um 18 Uhr begegneten sich Kunstfreunde, zweiter Bürgermeister Rudolf Scholz und Angehörige von Otto Dörfel, um vor dem Rathaus das Wirken Dörfels zu würdigen. In der Galerie am Angergässchen bei einer Ausstellung der Dr.-Schlick-Stiftung gaben sich die Künstler der Region und darüber hinaus die Klinke in die Hand. Der Maxplatz war illuminiert. Allzu romantische Fantasien wurden durch das launige Stuhlkonzert der derb-fränkischen und allzeit fröhlichen Frankorigines durchbrochen. Träumen und genießen konnten die Besucher im Kunsthaus am Eugen-Gomringer-Platz: Zu sehen war die Ausstellung „40 Jahre Gruppe Konkret – ein Querschnitt“. Zu hören waren Chansons mit Valentina König. Die Friedrich-Ebert-Straße war gesäumt von Nostalgikern und Flohmarktliebhabern. Im Museumszentrum am Maxplatz waren Bilder aus dem fernen Namibia von Kai Rogler zu sehen. Im Festsaal im Alten Rathaus wurde 100 Jahren Tonfilm und Hans Vogt, des Erfinders des Tonfilms, gedacht.

„Artbeer“, Kunst bei Häppchen und Getränken, wurde im Atelier an den Marktwiesen serviert. Im Bahnhofsgebäude wurde die Show „Wohin die Reise geht“ von Cathrin Cox präsentiert. Kunst allein macht aber noch keine Nacht: Eindrucksvoll war es, mit den Pfadfindern Stockbrot zu backen, mit der Taschenlampe in Büchern zu stöbern, tief in der Nacht den Einzelhandel zu erleben und jenseits der üblichen Öffnungszeiten und Verkehrsregeln die Straßen zu beleben. Das vielfältige Angebot der Gastronomie machte Rehau zu einer Schlemmer- und Genussmeile mit Musik, Schlagern und DJs. Dieser erste Samstag im September 2022 war für die Rehauer jedenfalls besonders erlebnisreich.