Issigau - Die Bürger der Gemeinde Issigau sagen mehrheitlich, mit 55,79 Prozent, Ja zum Bau des Solarparks auf einer Fläche von 58 Hektar zwischen Herrnberg und Griesbach. Beim Bürgerentscheid hat sich in den zwei Abstimmungen somit eine Mehrheit für das Ratsbegehren gefunden, also für die größere von zwei vorgeschlagenen Lösungen; damit hat sich das Bürgerbegehren nicht durchsetzen können. Die Issigauer setzen damit ein Zeichen für den Bau einer der größten Solaranlagen in der Region. 313 Wähler stimmten für den Bau des 58-Hektar-Solarparks. Die Wahlbeteiligung lag bei 67,2 Prozent. Mit dem Ratsbegehren „Für eine nachhaltige Bürger-Photovoltaik-Anlage“ will die Kommune das Großprojekt als Bürger-PV-Anlage weiter vorantreiben.

Gleichzeitig lehnten die Issigauer mit ihrem Votum das Bürgerbegehren der Initiative „Photovoltaik mit Augenmaß für Issigau“ ab. Dafür stimmten 235 Bürger. Die Mitglieder der Initiative forderten eine Verkleinerung der PV-Anlagenfläche auf maximal 37 Hektar sowie eine Verschiebung des Standorts weg vom Natur- und Waldfriedhof.

Die rechtlich verbindliche Entscheidung über das offizielle Ergebnis trifft am heutigen Montag der Abstimmungsausschuss, der als juristisch vorgegebenes Kontrollgremium über die Gültigkeit und den korrekten Ablauf der Bürgerentscheide beschließt. Erfahrungsgemäß schließt sich dieser Ausschuss dem Ergebnis der Auszählung unmittelbar nach der Wahl an.

Am Sonntagabend nach Schließung des Wahllokals um 18 Uhr prüften die elf Mitarbeiter des Wahlteams um Uwe Jäger, Geschäftsleiter der Verwaltungsgemeinschaft Lichtenberg, und Wahlleiter Johannes Franz, die Stimmzettel auf ihre Gültigkeit, ehe sie nach zwei Stunden und 15 Minuten das Ergebnis bekanntgaben. Die Anspannung war bei Michael Hager und Helmut Streit, den Verantwortlichen der Bürgerinitiative, ebenso deutlich zu erkennen wie bei Constantin Freiherr von Reitzenstein, der das Millionenprojekt als Investor betreiben will. Dennoch blieben Jubel und Enttäuschung verhalten; die Vertreter beider Parteien betonten, dass ihnen ein faires Miteinander wichtig sei. Von Reitzenstein betonte: „Ich bin froh, dass die Entscheidung jetzt gefallen ist. Das PV-Projekt ist für mich nur dann guten Gewissens umsetzbar, wenn die Issigauer Bürger dabei sind. Das hat der Bürgerentscheid bestätigt.“ flo

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