Tag der offenen Tür Ziegler ist mit Naila höchst zufrieden

Sandra Hüttner

Das Holzbau-Unternehmen Ziegler Group will die Zahl seiner Mitarbeiter in Naila noch um das Doppelte aufstocken – „Aufträge liegen vor“.

 
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Hunderte Interessierte haben den Tag der offenen Tür bei der der neu angesiedelten Ziegler Group in den ehemaligen Liba-Hallen genutzt, um sich über Hausbau in Modulbauweise zu informieren. Als inhabergeführtes Unternehmen liegen die Wurzeln des Unternehmens im Herzen der nördlichen Oberpfalz; neben dem Hauptsitz in Plößberg ist das global agierende Unternehmen an 33 Standorten in ganz Deutschland aktiv. Mehr als 2650 Menschen sind bei der Ziegler Group beschäftigt.

Links und rechts der Fertigungsstraßen waren zum Tag der offenen Tür Module in den verschiedenen Produktionsschritten ausgestellt, Mitarbeiter gaben Auskunft auf die vielen Fragen möglicher neuer Arbeitskräfte wie auch von Häuslebauern.

„Hut ab“, sagte Bürgermeister Frank Stumpf beim Rundgang mit Geschäftsführer Andreas Sandner und dem Nailaer Werkleiter Andreas Käs. Die Firma sei an „Innovation und Perfektion nicht zu übertreffen“, stellte Stumpf begeistert fest und sprach von einer unternehmerischen Meisterleistung. Die Ausführungsart sei unter den Aspekten Kostenentwicklung, Ökonomie und Ökologie „ein Pfund, mit dem sich wuchern lässt, auch für die Region“.

Stumpf freute sich zudem über die hohe Zufriedenheit bei den Mitarbeitern, die in den Gesprächen zum Ausdruck komme. „Das macht die Sache rund.“ Durch den Produktionsstandort sei ein Leerstand beseitigt worden. „Wir beschäftigen aktuell 44 Mitarbeiter und planen mit 100, dann im Zwei-Schicht-System“, erläutert Andreas Käs. Noch in diesem Jahr solle der Produktionsstandort den Bau von sechs Modulen pro Tag schaffen. „Größtenteils setzen wir auf Fachkräfte, wir lernen aber auch gerne Quereinsteiger an“, merkte der technische Standortleiter Marcus Manger an.

Die Produktion läuft seit Juni 2022 in der modernen Fabrik; hergestellt werden verschiedenste Größen, von kleineren Gebäudeelementen für Privat- oder Gewerbebau bis hin zu möglichen kompletten Wohnanlagen. „Wir bieten zukunftsweisende Modulbauelemente in nachhaltiger, ökologischer und wohngesunder Holzbauweise“, betont der Geschäftsführer und nennt die Firmenphilosophie: vom Baum zum Haus. Mit dem Standort und den Gegebenheiten hier in Naila sei man höchst zufrieden. Sandner sieht die Zukunft beim „Häuslebauen“ in der Holzbauweise mit hochwertiger Holzbaudämmung. Für jeden Bauwilligen gebe es das passende Portfolio. Modulbau gebe auch Flexibilität, da auch in die Höhe gebaut werden könne, betonten die Firmen-Verantwortlichen. Auf die Schnelle die passenden Voraussetzungen zu finden, mit Halle, Schienen und Kränen, „ist schwierig, aber hier passt es, auf zirka 9000 Quadratmetern.“

Der zeitliche Rahmen von der Planung bis zum Aufstellen des Hauses sei „mehr als überschaubar“, meint Bürgermeister Stumpf. Sind die Module produziert, folgt die Aufstellung innerhalb von vier Tagen, „und dann kann eingezogen werden, wir bauen schlüsselfertig“, erläutern die Experten. Für die Fertigung eines Einfamilienwohnhauses mit zwölf Modulen und rund 145 Quadratmetern brauche es zwei Tage. Rund 90 Prozent der Gebäudeanteile werden in den großen Hallen vorproduziert. Der Fertigungsprozess beginnt beim Bau der Bodenplatte, setzt sich fort über die Wände zum Dach, zu Fenster und Türen, Innenausbau, Böden und Sanitär. Durch dieses Produktionssystem reduziert sich die gesamte „Durchlaufzeit“ für einen Konzeptbau auf zirka eine Woche.

Auf die Frage nach Materiallieferschwierigkeiten schmunzelt der Geschäftsführer und verweist auf die geschlossene Wertschöpfungskette der Gruppe, den Mix von Arbeitsbereichen und Standorten: „Wir beliefern uns selbst, bis hin zur Küche“, erläutert Sandler. Auch die eigene Logistik sei ein Pluspunkt. Mit 180 Lkw, zwei Containerterminals und den Güterbahnhöfen in Wiesau und Hof sei Ziegler sehr gut aufgestellt und unabhängig von Dritten, „sodass wir unsere Projekte schneller umsetzen können.“

Trockenbauer, Schreiner, Zimmerer, Arbeitsvorbereiter, Produktionshelfer, Maler, Anlagenmechaniker Haustechnik sowie Lageristen und Staplerfahrer werden noch gesucht. „Je schneller wir unsere Arbeitskräfte haben, desto besser, denn Aufträge liegen vor“, betont Andreas Sandler.

Den Tag der offenen Tür nutzte auch der FSV Naila als Plattform, bot zugleich Kinderbetreuung mit Kinderschminken, Malen und Torwandschießen an. Die Freiwillige Feuerwehr präsentierte Fahrzeugen und Ausrüstung.

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