Bildergalerie Zehntausend Besucher bei Collis Clamat in Wunsiedel

Josef Rosner

Das Mittelalter ist Kult: Mehr als zehntausend Besucher kommen am Wochenende auf den Katharinenberg nach Wunsiedel. 

 
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Unglaublich,  was am Wochenende am Fuße des Katharinenberg in Wunsiedel los war. Überfüllte Parkplätze, verstopfte Anfahrtswege, Menschenmassen, wohin das Auge schaute. Nach dreijähriger Pause fand von Freitag bis Sonntag das mittelalterliche Treiben Collis Clamat statt. Weit über zehntausend Besucher wurden an den drei Tagen gezählt.  Das Treffen stand dieses Mal unter dem Thema „Die Seuche“. Kurzum, beim Katapultschuss am Samstagabend wurden die beiden Seuchen, die Affenpocken und Corona, vernichtet, nun darf  die Menschheit  aufatmen. 
 Rund sechzig Helfer, so die Verantwortlichen des Vereins „Die Hundlinge“, waren im Einsatz, sie alle kümmerten sich um das Wohl der Besucher und die Organisation. Zusätzlich  sorgten Security-Mitarbeiter, eine große Gruppe der Feuerwehr und des Roten Kreuzes für die Sicherheit der Besucher. 

 Die Gäste  kamen aus ganz Deutschland, bisher kaum gesehene Autokennzeichen machten Halt in Wunsiedel. Höhepunkt des Treffens war der Samstag, als schon am Nachmittag Tausende von Besuchern feierten. Probleme bereiteten dem Veranstalter, dass einige der geplanten Musikacts nicht stattfinden konnten, weil diese wegen Krankheit kurzfristig ausgefallen waren.  Doch dem Management des Vereins gelang es, durch kurzfristige Programmänderungen den Ablauf sicherzustellen. Derweil sorgte sich eine Hundertschaft um das leibliche Wohl der Besucher. Gut angenommen wurden zudem die Stände der Händler, die mit allerlei Waren auf Kundschaft warteten. Viele der „fliegenden Händler“ und Musikgruppen übernachteten in der aufgebauten Zeltstadt und blieben so ganz nahe am Geschehen. 

Im Mittelpunkt des Programms stand die Feldschlacht auf dem Schlachtfeld, wo feindliche Gruppen versuchten, Wunsiedel einzunehmen. Dass ihnen das nicht gelang, war zu erwarten. Kämpfende Männer in schweren Ausrüstungen verdeutlichten, wie es wohl im Mittelalter gewesen sein muss. Solche Kampfeshandlungen bei warmen Sommerwetter vorzuführen, war sicher nicht ganz einfach. Die vielen Zuschauer sparten nicht mit Sonderapplaus für die einzelnen Akteure. 

Absoluter Höhepunkt an den  Abenden  waren die Katapultschüsse  auf „Die Seuche“. Laut Moderation ist das aufgebaute Katapult das größte auf dem europäischen Festland. 18 Männer hatten fünf Monate daran gebaut, dieses Meisterwerk zu erbauen. Nach Angaben des Veranstalters hat das Katapult ein Gesamtgewicht von rund dreißig Tonnen und ist 17,5 Meter hoch. Schießen kann das Katapult bis zu 140 Meter weit. Zunächst wurde ein 70 Kilogramm schwerer Granitstein durch das Katapult genau ins Ziel geschleudert.

 „Wenn der einen Menschen trifft, bleibt außer viel Rauch nicht mehr viel übrig“, sagte der Moderator dem staunenden Publikum und bat deshalb,  dem Ordnungsdienst und deren Anweisungen strikt Folge zu leisten. Höhepunkt war dann ein Feuerschuss bei Einbruch der Dunkelheit, der die beiden Seuchen „Affenpocken“ und „Corona“ wunschgemäß vernichtete. Da brandeten sogar Jubel und Beifall beim versammelten Publikum auf. Im Anschluss genossen die Besucher das umfassende Musikprogramm und das Lagerleben. Schon jetzt ist klar, dass es im kommenden Jahr eine Neuauflage des Festivals geben wird, sollten denn die Seuchen weiter besiegt bleiben. 

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