Bio geht gut Dennree legt 2020 kräftig zu

red
Dennree Foto: Manfred Nürnberger

Bio-Lebensmittel sind auch im Pandemiejahr gefragt. Das Unternehmen aus Töpen profitiert davon und steigert den Umsatz auf 1,4 Milliarden Euro. 7400 Menschen arbeiten nun für das Bio-Unternehmen.

 
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Töpen - Dennree ist auch in der Pandemie 2020 kräftig gewachsen. Die Biolebensmittel-Gruppe mit Stammsitz in Töpen hat nach eigenen Angaben 1,4 Milliarden Euro Umsatz gemacht; das bedeutet eine Steigerung um 285 Millionen Euro und damit 24 Prozent. Dennree beschäftigt inzwischen 7400 Menschen an 330 Standorten in Deutschland und Österreich, darunter über 440 Auszubildende. Dies teilt das Unternehmen mit.

„Die besonderen Herausforderungen im Geschäftsjahr 2020 konnten wir gut meistern“, sagt Thomas Greim, Geschäftsführer der Dennree-Gruppe. Die deutliche Steigerung des Umsatzes dokumentiere die starke Entwicklung der Gruppe in einem dynamischen Umfeld. „Bio steht weiterhin hoch im Kurs“, sagt Lukas Nossol, Leitung Unternehmenskommunikation. Immer mehr Menschen gestalteten ihre Einkäufe zunehmend bewusster. Dass der Umsatz der europäischen Bio-Branche gestiegen sei, resultiert Dennree zufolge aus der in der Pandemie gestiegenen Nachfrage nach Produkten des täglichen Bedarfs.

Als Anerkennung für das Geleistete im herausfordernden Corona-Jahr erhielten die Beschäftigten nach Angaben der Gruppe, zusätzlich zu den Ausschüttungen aufgrund der guten Geschäftsentwicklung, Corona-Sonderzahlungen in Höhe von 4,36 Millionen Euro.

Von den Mitarbeitern sind für die Unternehmensgruppe über 5300 im Einzelhandel bei Denns Bio-Märkten tätig. Über 440 Auszubildende verstärken das Team in zehn verschiedenen Berufen. Die Ausbildungsquote lag 2020 gruppenweit bei 6,5 Prozent, bei Denns Bio-Markt waren es 8 Prozent, wie aus der Mitteilung hervorgeht. Die Gruppe ist zu einem der größten Arbeitgeber der gesamten Bio-Branche geworden. Mehr als 14 000 Artikel gehörten zum Sortiment, darunter rund 950 Produkte der Eigenmarken Dennree, Gustoni, Königshofer und Hofgut Eichigt.

Eine Vielzahl der knapp 6000 Artikel, die jeder der rund 330 Denns Bio-Märkte anbietet, stammten aus dem regionalen Umfeld. Hinter jedem Markt stünden etwa 80 gelistete regionale Lieferanten, die ihre Produkte aus kontrolliert-biologischem Anbau anbieten. Hinzu kommen 46 Artikel von Start-ups, denen 2020 der Einstieg ins Sortiment gelungen sei.

Der zentrale Anspruch des 2020 gegründeten Bio-Markt-Verbundes sei es, der steigenden Nachfrage nach Bio-Waren zu begegnen. Hierbei handele es sich um eine Weiterentwicklung der von Dennree 2008 initiierten Bio-Markt-Verbundgruppe. Über 470 selbstständige Bio-Märkte und Denns Bio-Märkte aus Deutschland und Österreich haben sich nach Unternehmensangaben unter diesem Dach zusammengeschlossen. „Mit dem Verbund gehen wir neue Wege, um die Gemeinsamkeiten und Besonderheiten des Naturkostfachhandels in Stärken umzusetzen und den Fachhandel weiter auszubauen“ erklärt Joseph Nossol, aus der Geschäftsführung. Insgesamt konnten neben 21 Denns Bio-Märkten auch fünf selbstständige Bio-Märkte 2020 eröffnen.

Dennree sieht die Zukunft in genetischer Vielfalt, in nachbaufähigem Saatgut und in gentechnikfreier Züchtung; die Interessensgemeinschaft Bio-Markt habe den Saatgutfonds mit einer Spende in Höhe von 55 000 Euro unterstützt.

Über Initiativen wie „Kernkraft? Ja, bitte! Wir essen, was wir säen“ und damit verbundene Aktionen in den Biomärkten, wie „Rettet den Brokkoli“ oder „Aufrunden? Ja, bitte!“ habe man die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit erhöht. Den Austausch und die Vernetzung mit Partnern, Züchtern und Vermehrern, die sich der Ökozüchtung verpflichtet haben, habe Dennree intensiviert. Dabei geht es um Kernfragen wie die zur Eignung ökologisch gezüchteter Sorten für den großflächigen Anbau.

Das Hofgut Eichigt leiste als Teil der Dennree-Gruppe Pionierarbeit in der Weiterentwicklung der ökologischen Landwirtschaft. 2020 setzte Dennree nach eigenen Angaben sein Engagement fort und habe die Stallanlagen für das Jungvieh umgebaut. Zudem habe man die Vorarbeiten für eine neue Frischmilch-Abfüllung direkt auf dem Hof abgeschlossen. Keine 30 Meter Luftlinie von der Stelle, an der die Kuh gemolken wird, finde ab dem Frühjahr 2021 die direkte Abfüllung der Milch statt. Dauerte der Weg der frischen Kuhmilch vom Hofgut bis ins Regal bislang noch mehrere Tage, verkürze sich diese Lieferkette damit deutlich.

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