Bei einem kleinen Baum oder einem Spindelbusch wäre ein Schutz in der Nacht möglich und hilfreich. Bei einem großen Baum nicht. Eine Frostberegnung wie in den Weinbergen würde auch gehen. Für einen privaten Garten wäre das aber nicht realisierbar.
Verhilft mir ein naturnaher Garten mit mehr Insekten zu einer reicheren Apfelernte?
Wer keine Honigbienen in der Nähe hat, ist auf die Wildbienen angewiesen. Deshalb ist es wichtig, einen naturnahen Garten zu haben. Die Insekten brauchen Nischen und Unterschlupf. Die Mauerbiene und die vielen anderen Arten sind jetzt unterwegs und sehr effektiv. Zwetschgen und Kirschen sind schon von ihnen bestäubt.
Gibt es auch Apfelbäume für kleinere Gärten?
Es gibt verschiedene Unterlagen. Wie groß der Baum wird, entscheidet die Wurzel. Die edle Sorte, die die guten Äpfel bringt, ist auf die Unterlage gepfropft. Der Baum mit schwächerem Wurzelwerk bleibt klein und treibt wenig. Wer einen kleinen Garten hat, kann einen Spindelbusch nehmen. Ein schwachwachsender Baum kann auch als Spalier oder Apfelhecke gezogen werden. Für etwas mehr Platz ist der Halbstamm geeignet. Er verzweigt sich auf etwa einem Meter Höhe, kann aber auch vier bis fünf Meter hoch werden, wenn man ihn wachsen lässt. Für die Flur, die Obstwiese oder an der Straße brauchen wir den Hochstamm.
Was spricht denn aus ökologischer Sicht für den Apfelbaum im Garten?
Ökologisch sind Bäume immer wertvoll. Einerseits ist da die angesprochene Beziehung zwischen Baum und Bestäubern. Dann gibt es am Baum viele andere Insekten. Die Vögel suchen die Bäume auf wegen des Nahrungsangebots und als Sitz- und Nistwarte. Flechten wachsen am Baum – Lebewesen zwischen Alge und Pilz, die dem Baum in keiner Weise schaden, aber eine Bereicherung des Lebensraums sind. Es lohnt sich, genauer hinzuschauen.
Welcher Anblick bietet sich im Frühling bei den anderen Obstbäumen?
Die Blüte geht los mit der Kirschpflaume schon Ende März, die oft in wilden Hecken wächst. Dann kommen Zwetschge und Pflaume ziemlich bald. Es folgen die Süßkirschen, die Sauerkirschen und Birnen. Dann je nach Sorte die Äpfel und ganz spät noch die Quitten. Es ist jedes Jahr ein Wunder. Innerhalb von ein paar Tagen sind die Bäume dann grün.