Zehn Jahre gab es 1984 den schwer angesagten WDR-„Rockpalast“ bereits – da sagten sich Granden des Bayerischen Rundfunks: „Das können wir auch“. Und sie erschufen eine Sendung mit absolutem Kultfaktor. „Live aus dem Alabama“ lockte die Jugendlichen in Massen vor die heimische Glotze. Selbst in den Randgebieten der ehemaligen DDR, wo der „Ochsenkopf“ zu empfangen war, hatte das Format seine Fans. „Live aus dem Alabama“ kombinierte auf eine bis dato ziemlich einzigartige Weise brisante Themen wie Drogen, Jugendkriminalität, Aids oder Rechtsradikalismus mit den Live-Konzerten angesagter Stars. Die Themenauswahl wurde durchaus provokant für damalige Verhältnisse präsentiert – was zu regelmäßigen Beschwerden bayerischer Politiker aus dem konservativen Lager führte. Später hieß die Sendung wegen wechselnder Locations nicht mehr „Live aus dem Alabama“, sondern „Live aus dem Schlachthof“ beziehungsweise „Live aus dem Nachtwerk“.