Feuer in Recycling-Firma Hof: Arbeiter lösten wohl Brand aus

Die beiden 19 und 20 Jahre alten Arbeiter der Recy­cling-Firma Mündel lösten wohl einen Funkenflug aus, der zu dem verheerenden Feuer führte.  Die Polizei spricht von  fahrlässiger Brandstiftung.

 
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Hof - Noch am Montagabend beginnt der Bagger mit dem Abriss des Gebäudes, wirft die verkohlten  stehen gebliebenen Gebäudeteile auf die verbrannten Stoffballen, die in der Halle lagerten, um auch die letzten Glutnester zu ersticken. Erst am Abend rücken die letzten Feuerwehrleute ab, einige halten Brandwache. Zur Sicherheit lassen sie einen Wasserschlauch angesteckt, um bei einem möglichen Aufkommen des Feuers schnell eingreifen zu können. Die Sonne geht unter. Die Nacht bleibt ruhig.

Am Dienstagmorgen verrichtet der Bagger weiter seine Arbeit. In der Ostendstraße im Hofer Ortsteil Jägersruh kann man die Geschehnisse vom Montag noch riechen. Gegen 9 Uhr dann die Nachricht,  die schon am Montag unter den Einsatzkräften kursierte, aber nicht offiziell ausgesprochen werden durfte. Das Feuer war von Menschenhand gemacht. Die beiden  Arbeiter, 19 und 20 Jahre jung, die sich in der Halle befanden,  unterschätzten wohl die Wucht eines einzelnen Funkens. Die beiden Männer  waren nach Polizeiangaben  in der Werkshalle mit der Aufgabe betraut, Textilreste zu sortieren und in eine Form zu pressen. Nach bisherigen Erkenntnissen der Brandfahnder  nutzten die Beiden im Rahmen ihrer Arbeiten auch ein Feuerzeug. Wie genau diese Arbeit  aussah, dazu will sich die Polizei auf Nachfrage nicht äußern. Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen übernommen, sagt ein Sprecher der Polizei. Die kryptische Meldung der Polizei lässt  Raum für Spekulationen. Haben die beiden Arbeiter geraucht? „Nein“, heißt es dazu vom Polizeipräsidium  in Bayreuth.  Ein Funkenflug setzte die  gelagerten Textilien in Brand. Die Flammen griffen in kürzester Zeit auf das gesamte Nebengebäude über. Die beiden Arbeiter erlitten bei dem Versuch, das Feuer mit einem Feuerlöscher unter Kontrolle zu bringen leichte Verletzungen. Sie kamen mit einer Brandwunde und einer Rauchgasvergiftung in ein Krankenhaus.

Bei dem Einsatz, der Montagmittag begann, waren zwischenzeitlich 110 Einsatzkräfte vor Ort. Sie kämpften zwei Stunden lang intensiv gegen das Feuer. Der Brand war weit über die Hofer Stadtgrenze hinaus zu sehen. Eine dichte schwarze Rauchwolke stieg auf und zog in Richtung Osten ab. Die Polizei schätzt den Schaden im niedrigen sechsstelligen Bereich. Andere Medien hatten von einem Schaden in Höhe von einer halben Million Euro berichtet.

 

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