Eine Bewohnerin des Haupthauses, das neben dem Gästehaus mit Hundezwinger steht, erlitt einen Schock und wurde zunächst vom Roten Kreuz und einem Arzt versorgt. Außer einem gehörigen Schrecken aber ist ihr nichts passiert. Sie wurde von Familienangehörigen betreut. Auch einen Hund konnten die Einsatzkräfte aus dem Garten retten.
Mit Drehleiter nicht erreichbar
Das Löschen des brennenden Gebäudes gestaltete sich schwierig. Weil das Grundstück dicht bewachsen ist und sich das Gästehaus hinter dem Haupthaus befindet, kam die Feuerwehr mit der Drehleiter nicht ran und konnte sie nicht einsetzen. Die Brandschützer mussten also mit tragbaren Steckleiter-Teilen vorgehen und auf das Dach steigen. Um sich dort einigermaßen sicher bewegen zu können und nicht abzurutschen, legten sie dort weitere Leiterteile auf, berichtet Stadtbrandinspektor Maximilian Seiler, der den Einsatz leitete.
Mit Rettungssägen gelang es den Einsatzkräften, das Dach per Hand zu öffnen und das Feuer zu bekämpfen. Vor allem die Dämmung brannte und qualmte. Es dauerte, bis alle Glutnester gelöscht waren. Dann konnte der Großteil der Einsatzkräfte abrücken. Nur die Feuerwehrleute aus Leutendorf blieben noch bis zum Morgen, um Brandwache zu halten. Insgesamt sei beim Einsatz „alles richtig gelaufen“, bilanziert Kreisbrandrat Wieland Schletz. Vor allem da man zunächst davon ausgehen musste, dass sich noch Menschen im Gebäude befinden, habe man die Alarmstufe um 0.30 Uhr erhöht. Hier habe es aber dann Entwarnung gegeben. Jedenfalls sei es gelungen, ein Übergreifen des Feuers auf das Haupthaus zu verhindern.
Zahlreiche Freiwillige Feuerwehren waren im Einsatz – aus Marktredwitz, Leutendorf, Pfaffenreuth, Thölau, Brand-Haingrün, Wölsau, Wölsauerhammer, Waldershof, Wunsiedel, Bad Alexandersbad, Selb und Seußen.
Wieder eine Nacht ohne Schlaf
Bleibt zu hoffen, dass es in den kommenden Monaten etwas ruhiger zugeht für die Feuerwehrmänner und -frauen im Landkreis. Beginnend mit dem Großbrand in Thiersheim, einem Wohnhausbrand in Pfaffenreuth und dem Großbrand der Marktredwitzer Tennishalle waren die Wehren außergewöhnlich oft im Einsatz. Die Häufung der Brandfälle in jüngster Zeit sei auffällig; einen Zusammenhang sehe er aber nicht, sagte Kreisbrandrat Schletz am Sonntag der Frankenpost. Nach wieder einmal einer Nacht fast ohne Schlaf meinte Stadtbrandinspektor Seiler: „Alle zwei, drei Wochen ein Großbrand: So etwas habe ich noch nicht erlebt.“
Makabere Duplizität der Ereignisse: Am Sonntag fand auf dem Gelände des Marktredwitzer Reitvereins Sankt Hubertus beim Freibad das Walter Bach-Gedächtnisturnier statt. Benannt nach dem verdienten Unternehmer, begeisterten Reiter und Förderer des Reitvereins.