Bruttoinlandsprodukt DIW senkt Konjunkturprognose für 2024 - Stagnation

Die deutsche Wirtschaft schwächelt weiter - und dürfte in diesem Jahr der aktuellen Prognose des DIW zufolge allenfalls stagnieren. (Archivbild) Foto: Bernd Weißbrod/dpa

Die deutsche Wirtschaft erholt sich langsamer als erhofft. Das DIW korrigiert deshalb seine Konjunktur-Prognose für das laufende Jahr nach unten - und verschiebt die Erholung aufs nächste Jahr.

 
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Berlin - Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat seine Konjunkturprognose für das laufende Jahr nach unten korrigiert. Statt eines leichten Wachstums des Bruttoinlandsprodukts von 0,4 Prozent erwarten die Wirtschaftsforscher nun eine Stagnation von null Prozent. "Die erhofften Erholungen aus der Industrie, die wir zu Beginn des Jahres hatten, die haben sich nicht materialisiert", sagte DIW-Konjunkturchefin Geraldine Dany-Knedlik. 

"Auch der private Konsum ist schwächer ausgefallen, als wir das zunächst erwartet haben." Verbraucherinnen und Verbraucher legen ihr Geld weiterhin lieber auf die hohe Kante, statt es auszugeben. Die aktuelle Sparquote liege bei 10,8 Prozent.

Zuvor hatten bereits drei führende Wirtschaftsforschungsinstitute ihre Prognosen deutlich gesenkt. Das Münchner Ifo-Institut und das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) rechnen für dieses Jahr ebenfalls mit null Wirtschaftswachstum, das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in Essen (RWI) mit 0,1 Prozent.

Der wirtschaftliche Aufschwung sei aber nicht aufgehoben, sondern nur aufgeschoben, betonte Dany-Knedlik. Schon für das kommende Jahr rechnet das DIW mit einem Wachstum von 0,9 Prozent und für 2026 mit 1,4 Prozent.

Vor allem der Konsum dürfte wieder anziehen

Treiber dieser verspäteten wirtschaftlichen Erholung werde vor allem der Konsum sein. Die Wirtschaftsforscher machen das vor allem an den deutlich gestiegenen Reallöhnen insbesondere im öffentlichen Dienst sowie der Metall- und Elektroindustrie fest. "Das dürfte den privaten Verbrauch stützen", hieß es. 

Positive Signale infolge der Zinswende, die die Europäischen Zentralbank im Juni eingeleitet hatte, gebe es auch beim Außenhandel und den Investitionen. "Die deutschen Exporte dürften allerdings im weiteren Verlauf eher von den Dienstleistungen etwa im IT-Bereich oder Reiseverkehr getragen werden", teilte das DIW mit.

Es blieben weltwirtschaftliche Risiken, die etwa eine Wiederwahl Donald Trumps als US-Präsident oder eine weitere Eskalation der Kriege in der Ukraine oder im Nahen Osten bedeuten würden. "Auch hausgemachte Probleme könnten die Wirtschaft schwer treffen", hieß es. Ein Risikofaktor sei etwa das Erstarken der AfD. 

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