Wunsiedel/Regensburg - Ist der geplante Südost-Link erforderlich und alternativlos? Dieser Frage waren Professor Dr. Lorenz Jarass von der Universität Regensburg und Dipl.-Ing. Carsten Siebels von der Universität Hannover bereits im Frühjahr 2021 in einem wissenschaftlichen Gutachten auf den Grund gegangen. Wie das Landratsamt Regensburg in Erinnerung ruft, kamen sie zu dem Schluss, dass der Südost-Link für eine gesicherte Stromversorgung in Bayern nicht notwendig sei. Die Leitung sei überdimensioniert und werde ohne Kosten-Nutzen-Analyse vorangetrieben. Die Kosten des Leitungsbaus würden nicht berücksichtigt. Dem Gutachten zufolge müssten zusätzliche Reservekraftwerke in Bayern oder Wasserstoffanlagen zur Verfügung gestellt werden, um für Versorgungssicherheit und Netzstabilität zu sorgen. Bei bundesweiten Dunkelflauten seien dagegen Leitungen, die keine Speicherfunktion hätten, nutzlos. Selbst wenn die Stromverbraucher die vollen Investitionskosten für die Wasserstoffproduktion übernähmen, würden sie um mindestens drei Milliarden Euro gegenüber einem Leitungsbau entlastet. Rechtsanwalt Wolfgang Baumann bemängelte das Vorhaben zudem als europarechtswidrig.