Parkplätze Thema Nummer 1
Bei den Geschäftsleuten – „da kamen um die 25 Teilnehmer zur ersten Gesprächsrunde“ – seien Parkplätze das Thema Nummer 1. Denn viele Menschen fahren am liebsten noch direkt vors Geschäft. Doch dem Wildparken will die Stadt Einhalt gebieten. Und Dauerparker sollen aus dem Markt verbannt werden. Ein großes Thema ist nach Worten Stefan Büttners auch die Beleuchtung. „Da gibt es schon so einige dunkle Ecken im Zentrum“, meint er und deutet in Richtung Ottostraße.
Was aufgewertet werden soll, sind die beiden Endpole der einstigen Fußgängerzone. „Die Einzelhändler in der Egerstraße wollen besser wahrgenommen werden“, gibt Büttner einen Wunsch der Anlieger wieder. „Da könnte man dann ein wenig mit den Bodenbelägen spielen“, nennt er ein Beispiel, wie der Übergang vom Markt in die Egerstraße fließender gestaltet werden könne. Weniger problematisch sei wohl der Übergang vom Markt über die Damm- in die Lindenstraße, wo derzeit das neue Quartier am Stadtpark entsteht.
Generell seien Anlieger wie Geschäftsleute mit der Öffnung der ehemaligen Fußgängerzone für den Verkehr sehr zufrieden, erzählt Büttner, „auch wenn es vereinzelte Wünsche gibt, den Verkehr wieder auszusperren“. Einige Marktredwitzer wünschten sich „erlebbares Wasser“ im Markt. Vom Trinkbrunnen bis hin zum Fontänenfeld reichen laut Daniela Pöhlmann die Wünsche. Für Ortsfremde wolle die Stadt die Orientierung verbessern, ebenso durch ein Parkleitsystem, fügt sie hinzu.
Europaweite Suche
Der Stadt steht durch die großen Umgestaltungspläne wohl eine hohe Investition ins Haus. „Das kommt darauf an, was wir letztlich alles verwirklichen wollen“, meint Stefan Büttner. Das Vergabeverfahren schließe sich an die Bürgerbeteiligung an, kündigt die Projektleiterin an. Da würden dann alle Wünsche und Anregungen der Bürger noch einmal abgewogen und in die Vorstellungen mit eingearbeitet. „Gegen Ende dieses Jahres machen wir uns dann europaweit auf die Suche nach einem Planer.“ Die beiden Strippenzieher rechnen damit, dass sich die Planungen dann locker ein Jahr bis Ende 2023 hinziehen werden, ehe ein Resultat präsentiert wird.
„Was das Ganze letztlich kosten wird, hängt von vielen Dingen ab – ob wir ein neues Mobiliar im Markt aufstellen oder wie die neue Fahrbahn gestaltet wird“, sagt der Bauamtsleiter. Wovon die Stadt mittlerweile abgekommen sei, sei eine einheitliche Möblierung der Gastronomie. „Da ist mehr der Wunsch nach Individualität aufgekommen.“ Was Büttner auch einleuchtet, zumal ein bayerisches Lokal sicherlich eine andere Bestuhlung wählen würde als eine Sushi-Bar.
Riesiger Investitionsstau
„Ein offenes Geheimnis ist das enorme Potenzial an leer stehendem Wohnraum in der Innenstadt“, sagt Büttner. Und Wohnungen seien stark nachgefragt. Er geht davon aus, dass zwischen 40 und 50 Wohnungen allein im Markt leer stehen. „Da herrscht ein riesiger Investitionsstau.“ Deshalb wolle die Stadt privaten Investoren ebenso wie Geschäftsleuten mit einem Sanierungsprogramm unter die Arme greifen, wenn Missstände behoben werden. „Das Gebiet greift bis in die Klingerstraße und auch nach Dörflas.“ Bis zu 30 000 Euro Förderung gibt es laut Pöhlmann für eine Altbausanierung.
Wer am Donnerstagabend keine Zeit hat zu kommen, aber trotzdem Ideen hat, kann dies auf einer digitalen Pinnwand (www.stewog.com/stadtentwicklung) tun. Außerdem können Anregungen auf einer Karte abgegeben werden.