Bürgerentscheid am 12. Dezember Issigau stimmt über Solarpark ab

Wo werden die Module in welcher Dimension stehen? Foto: dpa/Patrick Pleul

Die Issigauer werden sich am 12. Dezember bei einem Bürgerentscheid für eine von zwei Varianten der geplanten Photovoltaikanlage entscheiden. Sie haben die Wahl zwischen einem Bürger- und einem Ratsbegehren.

 
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Issigau - Der 75 Hektar große Solarpark in Issigau ist vom Tisch. Stattdessen haben die Issigauer nun selbst die Wahl: Wollen sie eine 37 Hektar große Anlage an anderer Stelle, wie sie die Bürgerinitiative „Photovoltaik mit Augenmaß für Issigau“ mit einem Bürgerbegehren fordert? Oder sind sie für die Alternative, die eine auf 58 Hektar verkleinerte PV-Anlage vorsieht, die bei Griesbach verbleibt? Diesen Kompromiss schlägt ein Ratsbegehren vor, das der Gemeinderat am Montagabend beschlossen hat. Nachdem das Gremium das Bürgerbegehren nun für zulässig erklärt hat, ist es jetzt am Sonntag, 12. Dezember, an den Issigauern, sich bei einem Bürgerentscheid für eine der beiden Varianten zu entscheiden.

Im Gemeinderat war das Thema PV-Anlage, in dessen Zusammenhang Rätin Ramona Greim (CSU) gar von einem „Krieg“ im Ort sprach, in weniger als einer halben Stunde durch. Von der Bürgerinitiative saßen eine Handvoll Mitglieder als Gäste in der Mehrzweckhalle. Anlass zu einer Diskussion bot die Sitzung allerdings nicht. Der Rat hatte nur darüber zu befinden, ob das Bürgerbegehren formal in Ordnung ist – was zu bejahen war. Neu war die Vorstellung des Ratsbegehrens, das das Gremium dem Bürgerbegehren entgegensetzt. Demnach soll der Solarpark an selber Stelle bleiben, kleiner und weggerückt vom Frankenwaldblick (siehe Infokasten).

Damit ist der Weg frei für den Bürgerentscheid. Bevor die Issigauer ihre Kreuzchen setzen, können sie sich am 18. November um 19 Uhr in der Mehrzweckhalle informieren. Dort wird Mario Münch, Geschäftsführer des Co-Investors Münch-Energie, den Vorschlag des Gemeinderates erläutern, auch Vertreter der Bürgerinitiative kommen in der moderierten Veranstaltung zu Wort.

Dass es nun an den Bürgern ist, wie es mit dem Solar-Projekt weitergeht, fand nicht nur Ramona Greim gut, die „respektvollen Umgang“ mit beiden Seiten forderte. Der Entscheid wird für Hermann Feulner (SPD) zu einer „klaren Entscheidung“ führen. „Jetzt kann die Bevölkerung entscheiden, und wir werden das Ergebnis akzeptieren.“

Für die Vertreter der BI ist der Entscheid „ein kleiner Erfolg“, wie Helmut Streit nach der Sitzung sagte. Allerdings findet er es „schon ein bisschen komisch“, dass nun doch ein Kompromiss mit einer kleineren, aber immer noch für alle rentablen Anlage möglich sei, was vorher bestritten worden sei. Zudem ärgere es ihn, dass der Gemeinderat vor allem finanzielle Gründe voranstellt, nicht Klima- und Umweltschutz.

Constantin Freiherr von Reitzenstein ist aber, wie er kürzlich im Frankenpost-Interview sagte, an beidem gelegen: Umweltschutz und Marktdenken müssen zusammengehen. „Das kriegen wir hin und können alle Vorteile erhalten“, sagte er in der Sitzung. Auch eine etwas kleinere Anlage werfe genug ab, um auch den Bürgern billigen Strom und einen Stromkostenzuschuss zukommen zu lassen. Allerdings sprach er von der 58-Hektar-Variante. Käme die 37-Hektar-Anlage zum Tragen, würde man einiges an Vorteilen einbüßen, sagt der Investor auf Nachfrage der Frankenpost. Bauen aber würde er aber auf jeden Fall, auch auf 37 Hektar: „Davon gehe ich aus. Aber ich weiß noch nicht genau, welche Konsequenzen das hätte.“

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