Bürgerinitiative in Leupoldsgrün Tempo 30 zurück auf dem Tapet

Lothar Faltenbacher
Schwerlastverkehr und landwirtschaftliche Fahrzeuge belasten die Lebensqualität der Anwohner in der Leupoldsgrüner Hauptstraße. Deshalb fordert die Bürgerinitiative erneut Tempo 30 in der Straße. Foto: /Faltenbacher

Die Bürgerinitiative unternimmt einen neuen Anlauf. Bürgermeisterin Popp leitet das Anliegen ans Landratsamt weiter.

 
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Leupoldsgrün - Einige Kommunen im Landkreis haben sich in den letzten Monaten mit Geschwindigkeitsbegrenzungen in ihren Orten befasst, um den Verkehr zu beruhigen und damit die Verkehrssicherheit sowie die Nachtruhe betroffener Bürger zu verbessern. Tempo 30 ist dabei für die meisten das geeignete Mittel. Auch Tempobeschränkungen während der Nacht waren ein Lösungsansatz bei diesem viel diskutierten Thema.

In Leupoldsgrün ist eine Geschwindigkeitsbegrenzung in der Hauptstraße bereits seit einigen Jahren auf der Wunschliste vieler Bürger. Die Bürgerinitiative „Tempo 30 für die Hauptstraße“ hat zuletzt vor vier Jahren eine Diskussion zu diesem Thema in Leupoldsgrün angestoßen, die auch die Mitglieder des Gemeinderats unterstützten. Damals lehnten Landratsamt und Polizei auf der Basis von Verkehrszählungen und Geschwindigkeitsmessungen ab.

Jetzt hat die Bürgerinitiative erneut einen Anlauf unternommen und den Wunsch nach verkehrsberuhigenden Maßnahmen im Dorf in einem Schreiben an Bürgermeisterin Annika Popp formuliert. Walter Heinrich und Klaus Jahn, die Sprecher der Initiative, verweisen in ihrem Schreiben an die Gemeinde auf „klappernde Schlepper und Lkw, die die Nachtruhe erheblich beeinträchtigen und die betroffenen Anwohner bereits um 4 Uhr nachts aus dem Schlaf reißen“. Deshalb fordere die Initiative erneut die Einführung eines Nachtfahrverbots für den Schwerverkehr oder Tempo 30 für alle Fahrzeuge auf der Hauptstraße. Die Situation habe sich in den letzten Jahren weiterhin verschärft. Die Aussagen der Polizeiinspektion Hof im Jahr 2017 „„Es gibt in der Hauptstraße kaum Raser“ und „das Verkehrsaufkommen in Leupoldsgrün ist zu niedrig“, sei nicht mehr zutreffend. „Das sehen die betroffenen Bürger anders.

Walter Heinrich und Klaus Jahn weisen mit ihrem Schreiben zum wiederholten Mal auf die Notwendigkeit einer Verkehrsberuhigung in der Hauptstraße hin: „Der Verkehr des Schwerlastverkehrs nimmt stetig zu, die landwirtschaftlichen Fahrzeuge werden immer größer und lauter“ betont Jahn im Gespräch mit der Frankenpost.

Der Anwohner der Hauptstraße erinnern an die vorhandene Tempo-30-Zone im kleingliedrigen Ortsteil Lipperts, wo enge kurvige Straßen schnelles Fahren gar nicht zuließen. Weiterhin verweist Klaus Jahn auf den gut frequentierten Wohnmobilstellplatz neben dem Feuerwehrhaus: „Ich unterhalte mich regelmäßig mit Gästen, die diesem Stellplatz eine hohe Qualität attestieren, nur der nächtliche Schwerlastverkehr stört die Übernachtungsgäste.“ Klaus Jahn betont weiter, dass die Lebensqualität der Dorfbewohner erheblich vom Durchgangsverkehr der Mautflüchtlinge, Lkw-Fahrer die Leupoldsgrün als kostenlose Abkürzung von Autobahnkontrollstellen nützen, belastet werde.

Bürgermeisterin Annika Popp kann die Argumente der Hauptstraßenbewohner nachvollziehen: „Wir müssen auch an die Verkehrssicherheit für ältere Verkehrsteilnehmer sowie für Kinder denken.“ Die Bürgermeisterin bedauerte, dass sowohl die Hauptstraße als auch die Hofer Straße als Kreis- und Staatsstraßen nicht in die Zuständigkeit der Gemeinde fielen, „eine Geschwindigkeitsbegrenzung muss vom Landkreis genehmigt werden“.

„Ich habe diese Anregungen an das Landratsamt weitergegeben“, betonte Annika Popp. Gleichzeitig setzte die Bürgermeisterin Hoffnung in die zurzeit laufenden Sanierungsarbeiten an der Hauptstraße: „Mit dem Aufbau einer neuen Straßenoberfläche sollten zumindest die erhöhten Fahrgeräusche gedämpft werden.“

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