In Kirchenlamitz Viele Ideen für den Ortskern

red
Bei der Bürgerwerkstatt im Löheheim zum Thema Sanierung des Altstadtkerns äußerten zahlreiche Kirchenlamitzer interessante Ideen. Foto: Stadt Kirchenlamitz

Bei der Bürgerwerkstatt zur einer lebenswerten Stadtmitte bringen sich die Bürger mit Ideen und Vorschlägen, aber auch Kritik ein. Im neu definierten Kerngebiet gibt es Fördermittel zur Umgestaltung.

 
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„Die Mitte gehört uns“, lautete das Motto der Bürgerwerkstatt im Löheheim, bei der interessierte Bürgerinnen und Bürger ihre Ideen und Vorstellungen zum Ortskern in Kirchenlamitz einbringen konnten. Die Veranstaltung bildete den Auftakt zur Bürgerbeteiligung im Rahmen von „Vorbereitenden Untersuchungen“ für ein neues Sanierungsgebiet mit Förderanreizen im Stadtzentrum. Sie diente dem Stadtplanungsbüro dazu, ein gesamtheitliches Stimmungsbild zu erfassen und wichtige Ansichten aus der Bürgerschaft für die Entwicklungsplanung zu erfahren.

Ulrich Wieler und Joshua Lorenz vom Planungsbüro UmbauStadt aus Weimar gaben zunächst einen Überblick über die bereits gesammelten Erkenntnisse. Ein „erhaltenswerter Schatz“ sei die mittelalterlich geprägte und einheitliche Baustruktur im Ortskern, schwärmten etwa die Stadtplaner. Danach entstand ein reger Dialog zwischen den Bürgern, den Verantwortlichen der Stadt und dem Planungsteam.

In den Diskussionen wurde vor allem klar, dass die Stadt mit ihrem historisch gewachsenen Ortskern und den im Stadtgrundriss verwobenen Grün- und Freiräumen ein großes Potenzial besitzt. Hierfür wurden verschiedenste Ideen und Maßnahmenvorschläge, aber auch Kritik und Tadel vorgetragen.

So wünschen sich die Kirchenlamitzer eine verbesserte, vielseitig nutzbare Stadtmöblierung und die Nutzbarmachung der öffentlichen Freiräume. Vor allem der Stadtteich sollte nach Wünschen einiger Bürger aufgewertet werden: Der Teich sei verschlammt und gehöre ausgebaggert, der Spielplatz zwar gepflegt, aber in die Jahre gekommen, hieß es aus dem Kreis der Teilnehmer am Planungsworkshop.

Ein weiterer Punkt war das Fußwegenetz in der historischen Kernstadt. Die Steige eignen sich als Schulwege und Abkürzungen. Sie sollten daher besser zugänglich gemacht und beleuchtet werden. Viele Besorgungen könnten in Kirchenlamitz zudem mit dem Fahrrad erledigt werden. Hierbei kam der Wunsch nach gesicherten Radwegeverbindungen zum Bahnhof sowie zu Versorgungsinfrastrukturen zur Sprache.

Aber nicht nur an der Erhaltung des Ortskerns muss gearbeitet werden. Auch nach Lösungen zur Handhabung und Entwicklung privater Immobilien sowie des Angebots am Wohnungsmarkt wurde gesucht. Hierbei stellte sich heraus, dass die Bereitstellung von bedarfsgerechtem Wohnraum in Kirchenlamitz auf Interesse stößt – auch die Idee von generationenübergreifendem Wohnen wurde befürwortet. Gleichzeitig gehen Herausforderungen im Umgang mit denkmalgeschützter Bausubstanz sowie Leerständen einher. Letztlich liegt es an der Ausgestaltung und Pflege dieser Räume, um den Ortskern wieder als repräsentatives Zentrum der Stadt wahrzunehmen.

Auftrag des Planungsbüros ist es nun, im Rahmen der „Vorbereitenden Untersuchungen“ alle Aspekte zu erfassen, die Kirchenlamitz lebendig, lebenswert und im Stadtbild ansprechend machen. Dazu gehören nicht nur städtebauliche Maßnahmen. Umso wichtiger sei die Mitwirkung der Bürger, betonte Bürgermeister Jens Büttner: Die Bürgerwerkstatt dient als Austauschplattform, um Anregungen, Vorschläge und Kritik einzubringen.

Stadtplaner Ulrich Wieler wie auch Bürgermeister Büttner bedankten sich zum Schluss für das starke Interesse der Bevölkerung an der Entwicklung ihrer Heimatstadt. Sie versicherten, dass die Ideen und Vorschläge Einzug in die Planungen erhielten. Im Frühjahr 2023 soll es eine weitere Bürgerveranstaltung geben, bei der sich die Kirchenlamitzer zur Gestaltung der Zukunft ihrer Stadt einbringen können.

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