Der Schlussmann hatte dann gehörige Aktien am zweiten Leipziger Tor. Ulreich erreichte eine Ecke von David Raum nicht, Openda legte per Kopf zurück und der im Sommer verpflichtete Lukeba traf erstmals für Leipzig. Der Tag hätte für Ulreich noch mieser laufen können. Kurz vor der Pause holte er Openda im Strafraum von den Beinen, doch die Aktion hatte wegen einer vorangegangenen Abseitsstellung keine Folgen.
Präsident Herbert Hainer schaute auf der Tribune zur Pause alles andere als begeistert drein. Seine Bayern wussten mit 65 Prozent Ballbesitz wenig anzufangen, wirkten unbeweglich und uninspiriert. Bis auf ein paar weit neben dem Tor landende Abschlüsse von Kingsley Coman und Sané war offensiv nicht viel zu sehen. Trainer Thomas Tuchel reagierte, brauchte nach der Pause Mathys Tel und Raphael Guerreiro für Coman und Leon Goretzka.
Ein durchaus vermeidbarer Elfmeter machte dann den Bayern wieder Hoffnung. Bei einem Freistoß von Joshua Kimmich (55.) streckte der in der Mauer stehende Benjamin Henrichs den Ellbogen heraus und wehrte den Ball so ab. Schiedsrichter Marco Fritz sah die Szene zunächst nicht, gab aber nach dem Videostudium Strafstoß. Kane verwandelte sicher zu seinem achten Saisontor.
Bayern erhöhte den Druck spürbar, drängte fast die gesamte Leipziger Mannschaft in den eigenen Strafraum zurück. Die Gastgeber waren nur noch auf schnelles Umschaltspiel aus, schickten immer wieder den quirligen Openda mit langen Bällen.
Einen schnellen Konter über Musiala vollendeten aber die Bayern wie aus dem Lehrbuch durch Sanés Ausgleich. Und sie drängten weiter, aber auch Leipzig kam noch mal gefährlich vors Gästetor, als Benjamin Sesko um Zentimeter eine Hereingabe in der Nachspielzeit verpasste und später am heraus geeilten Ulreich scheiterte. Auf der Gegenseite köpfte Eric Maxim Choupo-Moting Blaswich aus fünf Metern in die Arme Ein Treffer fiel nicht mehr.