Ralf Reusch lebt mit seiner Familie seit 18 Jahren in Hof; zugezogen ist er seinerzeit aus Darmstadt. Wie er im Gespräch mit der Frankenpost berichtet, hatte ihn sein Arbeitgeber geschickt, um in Hof die Fondsdepotbank mit aus der Taufe zu heben. Reusch (57) ist verheiratet und hat vier Kinder im Alter von 33 bis zwölf Jahren und eine Enkelin. Als Key Account Manager der Bank kümmert er sich um institutionelle Kunden wie Versicherungen. So ist die Finanzwelt auch ein Schwerpunkt seiner politischen Themen. Reusch nennt als Stichpunkte: Umbau der Wirtschaft zu Nachhaltigkeit und Klimaschutz, den „Green Deal“ der EU (Europa will bis 2050 der erste klimaneutrale Kontinent werden; das EU-Recht dazu muss in nationales Recht umgesetzt werden), ein „Bio-Siegel“ für Finanzprodukte, Lobbyarbeit unterbinden, Offenlegungspflichten der Unternehmen, dafür sorgen, dass sich Firmen nicht einfach einen grünen Anstrich geben können ohne echte Veränderungen: „Mal einen Baum zu pflanzen macht ein Unternehmen nicht besser.“ Kritisch sieht Reusch in der Region die Projekte Bikepark Kornberg und Höllentalbrücken: „Was soll an diesem Tourismus sanft sein?“, fragt er und stellt fest: „Wenn es für solche Projekte Geld gibt, läuft etwas schief.“ Die Umweltverträglichkeitsprüfungen seien noch nicht mal durch: „Da wird ein Tempo an den Tag gelegt, das Klagen verursacht, und mit hoher Wahrscheinlichkeit zu Recht." Es gelte, die Stärken der Region zu fördern: „Wir brauchen Arbeitsplätze in Dienstleistung und Handwerk.“ Weiter dem Verlust der Industriearbeitsplätze hinterherzuweinen, habe keinen Sinn.