"Nur aus Sicherheit kann sich Freiheit entwickeln", sagte Merle Spellerberg (Grüne) als erste Rednerin der Bundestagsdebatte. In Gesprächen mit der Zivilgesellschaft des Landes sei deutlich geworden, dass demokratische Wahlen und Kritik an dem Militärputsch nicht ganz oben auf der Agenda stehen, wohl aber Sicherheit.
"Deutschland einzige größere europäische Nation bei Minusma"
Für die Opposition legte der CSU-Verteidigungspolitiker Florian Hahn den Finger in die Wunde. Die Sicherheitslage verschlechtere sich und sei prekär. "Aufgrund des französischen Rückzugs entstehen die bereits genannten Fähigkeitslücken, und nach dem Rückzug weiterer Partner verbleibt Deutschland als einzige größere europäische Nation bei Minusma", stellte er fest. Eine Perspektive mit klaren Zielen sei nicht zu sehen. "Das Vakuum, das durch den französischen Abzug entsteht, wird in den umkämpften Gebieten vermutlich schnell durch nichtstaatliche und terroristische Akteure gefüllt werden."
Die Union stimmte den Mandaten in der Gesamtbetrachtung der Lage aber zu, Sprecher von AfD und Linken argumentierten dagegen. Für das neue Minusma-Mandat votierten 541 Abgeordnete, 103 stimmten dagegen, 4 enthielten sich. Für die EUTM-Verlängerung stimmten 551 Abgeordnete, dagegen 105, es gab eine Enthaltung. Als Teil von EUTM bilden deutsche Kommandosoldaten in Niger - einem Nachbarland Malis - einheimische Kräfte für den Kampf gegen Terrorismus und bewaffnete Banden aus.
Im Tschad, im Niger und in anderen Sahel-Ländern sind etliche bewaffnete Gruppen aktiv. Einige haben dem Terrornetzwerk Al-Kaida oder der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) ihre Treue geschworen. Ein französischer Militäreinsatz verhinderte 2013 eine Machtübernahme radikaler Islamisten in Mali. Die Bundeswehr beteiligte sich im Gefolge Frankreichs an Einsätzen, nicht aber unmittelbar an dem französischen Anti-Terror-Kampf.