Charity in Marktredwitz Adina singt den Soul der Herzen

„The Souldiers“ ? Super. „The Considerers“? Klasse. Aber als Top Act beim Charity-Konzert in Marktredwitz entpuppt sich eine Musikstudentin aus Wunsiedel.

Die Profis kamen aus Dresden, doch die einheimischen Musiker aus Marktredwitz und Wunsiedel standen ihnen in nichts nach: Beim Charity-Konzert am Freitag brachten über 20 Musiker Stimmung in die Marktredwitzer Stadthalle. Schon die Vorband überzeugte mit solidem, handgemachtem Soul: Wer „The Considerers“ „Sitting on the dock of the bay“ und andere bekannte Klassiker wie „Mustang Sally“ performen hörte, wollte kaum glauben, dass Sänger Boris Glaser, Saxofonist Josef Kuchler, Gitarrist Stefan Frank, Bassist Stephan Raps,Pianist Harald Schmaus und Drummer Christian Köppel vor drei Jahren zum letzten Mal gemeinsam aufgetreten waren.

Eine Stimme zum Dahinschmelzen

Zum Staunen brachte die Gäste die Jüngste auf der Bühne. Die gerade mal 20 Jahre alte Adina Schöffel aus Wunsiedel sang mit den Profis der „Souldiers“ zum Beispiel „Kiss“ von Prince so genial, dass nicht nur ihre stolzen Eltern, die in Wunsiedel das Lokal „Zum Bernhard“ betreiben, Gänsehaut bekamen, sondern die meisten Zuschauer. Diese waren auf Einladung des Lions Clubs Marktredwitz-Fichtelgebirge, der Soroptimistinnen Luisenburg/Bad Alexandersbad und des Rotary Clubs Fichtelgebirge zum ersten gemeinsamen Charity-Konzert der Service-Clubs im Fichtelgebirge gekommen.

Studiert Musik in Nürnberg

Adina Schöffel studiert in Nürnberg Musik und Englisch. Ihr Berufswunsch: Sängerin. Zweifel, dass das klappt, hat nach dem Charity-Konzert in Marktredwitz wohl keiner mehr.

Stolz auf seine ehemalige Schülerin war am Freitag auch der Marktredwitzer Musikschulleiter Erwin Jahreis, bei dem Adina Schöffel bis zu ihrem Studium Saxofon-Unterricht genossen hatte.

Spende geht an behinderten Finn

Über den guten Besuch für einen guten Zweck freuten sich bei dem Charity-Konzert Gaby Kaiser, Präsidentin der Soroptimistinnen Luisenburg/Bad Alexandersbad, Christian Roßner, Präsident des Lions Clubs Marktredwitz-Fichtelgebirge und Otto Max Schaefer, Präsident des Rotary Clubs Fichtelgebirge. Der Erlös des Abend geht, wie Roßner ausführte, an den elf Jahre alten, schwerbehinderten Finn Moczigemba aus Bad Alexandersbad. Die Familie benötigt einen neuen Bus, angepasst an Finns Bedürfnisse mit Rampe und Schienensystem an der Bodenplatte. Doch die Kosten übersteigen die finanziellen Möglichkeiten. Wie viel Geld genau bei dem ersten Charity-Konzert der Service-Clubs zusammengekommen ist, wollen die Verantwortlichen in der kommenden Woche verraten.

„Souldiers“ auch bei „Wunsiedel ist bunt“

Erwartungsgemäß gab Dresdens größte Soul-Band während ihres souveränen, zweieinhalbstündigen Programms in Marktredwitz alles: Philipp Riedel, Mitglied des Rotary Clubs Fichtelgebirge, spielte während seines Studiums selbst in dieser Formation mit Bläsersatz und vielstimmigem Gesang – er hat sie nach Marktredwitz geholt. Die Dresdener nahmen das Publikum in Marktredwitz mit auf eine Reise durch die Soulgeschichte: Neben bekannten Songs, etwa „Shake a Tailfeather“ von Ray Charles oder dem oft gecoverten Song „Lady Marmelade“, spielten die Souldiers auch weniger bekannte Klassiker. Frontsänger Micha Rudolph führte gekonnt durch das Programm, unterstützt von „ The Royal Souldier Pearls“ Katja Hofmann und Romy Rehlig.

Und da „The Souldiers“ schon mal im Fichtelgebirge waren, unterstützten sie gleich die Initiative „Wunsiedel ist bunt statt braun“: Zum Auftakt der Kundgebung gegen rechts traten sie am Samstag um 15 Uhr am Marktplatz auf.

Rührender Auftritt bei Becks Beerdigung

Zu hoffen bleibt, dass Adina Schöffel ebenfalls bald wieder im Fichtelgebirge zu hören sein wird. Erst kürzlich, bei der Trauerfeier für den Wunsiedler Altbürgermeister Karl-Willi Beck, hatte sie sein Lieblingslied „Sonne in der Nacht“ von Peter Maffay intoniert und damit viele zu Tränen gerührt.

Bei dem Charity-Konzert in Marktredwitz sang die Studentin von Amy Winehouse „You know I’m no good“ – aber das stimmt definitiv nicht. Nächstes Mal sollte Adina Schöffel von Bebe Rexha und David Guetta „I’m good“ anstimmen: Denn das ist sie.

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