Eine solche Ausschreibung brauche relativ wenig Vorbereitungszeit und laufe dann nur drei Wochen. Im November, spätestens Dezember könnte die Stadt den neuen Anbieter präsentieren, hofft Döhla. Die bisherigen Ergebnisse von „Stadt + Handel“ seien ja nicht verloren, alles sei dokumentiert.
Der Rahmen der Finanzen werde sich nicht ändern, versicherte die Oberbürgermeisterin. Auch die Fördermittel stünden weiterhin bereit, auch wenn sich der Auftragnehmer ändert.
Und mit Sicherheit werde der Auftrag in der Ausschreibung unverändert bleiben: Vorgesehen ist, dass ein Mitarbeiter des Citymanagements in einem Büro im Stadtmarketing-Gebäude sitzen wird und sich von hier aus um die Belange der Innenstadt kümmert. Die Palette der Themen reicht von der Aufwertung des Wochenmarkts bis zu neuen Nutzungsideen für Leerstände und Brachen.
Beißende Kritik
Am deutlichsten kommentierte Albert Rambacher, Fraktionschef von FAB und Freien, die Absage: „Wir sind nicht traurig, wir haben es schon geahnt.“ Seine Fraktion sei ohnehin gegen die Bestellung der externen Agentur gewesen und fühle sich nun bestätigt. „Wir wollten andere Strukturen.“ Ein Nebeneinander von Citymanagement, Leerstandsmanagement und Stadtmarketing sei wenig effektiv.
Rambacher schob die Spitze hinterher, ob die Stadt denn die Agentur für ihre bisherigen Leistungen bezahlt habe. „Die haben doch nichts gemacht, was einen Fortschritt gebracht hätte.“
Etwas moderater fiel die Einschätzung aus der Stadtrats-CSU aus. Matthias Lentzen erinnerte daran, dass die Verbindung zum Dortmunder Büro bereits seit 2020 bestehe. Deshalb sei die Absage eine „bittere Pille“. 45 000 Euro habe die Stadt bislang investiert. Man müsse darauf aufpassen, dass dieser Betrag nicht versickere. Das Citymanagement sei ein wichtiges Thema für die Entwicklung Hofs, dabei müsse man rasch vorankommen. Und solange das Citymanagement auf Eis liege, könne die Stadt ja das Antragspaket der CSU zur Innenstadt berücksichtigen, meinte Lentzen süffisant.
Nur einer übte Gelassenheit. „Wir warten über ein Jahr auf den Start“, sagte Jürgen Adelt (SPD), „da kommt es auf ein Vierteljahr auch nicht mehr an.“ Die goldenen Zeiten seien nun einmal auch für viele Agenturen vorbei. Der neue Auftragnehmer werde das Citymanagement zum Laufen bringen.