Coburg Polizei löst Reichsbürgertreffen auf

Die Coburger Polizei löste Samstagabend ein illegales Treffen von Reichsbürgern in einem Coburger Schulgebäude auf. Alle Teilnehmer erwartet nun ein Strafverfahren wegen Hausfriedensbruchs.

 
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Coburg - Die oberfränkische Polizei hatte dank umfangreicher Ermittlungen vorab Kenntnis von der geplanten Versammlung im Raum Coburg. Lediglich der genaue Ort des Treffens blieb bis zuletzt verschleiert. Die Coburger Polizei erhöhte daraufhin ihre Präsenz und führte in den Abendstunden schwerpunktartige Vorkontrollen auf Ein- und Ausfahrtstraßen durch. Es verdichtete sich der Verdacht, dass die Zusammenkunft in der Rudolf-Steiner-Schule im Coburger Stadtteil Beiersdorf stattfinden soll.

Als die Einsatzkräfte gegen 20 Uhr das Schulgelände betraten, bestätigte sich der Verdacht. 55 Personen, die alle dem Reichsbürgermilieu zuzuordnen sind und aus weiten Teilen von Deutschland stammen, hielten sich im großen Saal der Schule auf. Der Einsatzleiter der Coburger Polizei konnte in einem Gespräch mit der Schulleitung in Erfahrung bringen, dass diese keine Kenntnis von einer derartigen Versammlung hat. Sie machte vom eigenen Hausrecht Gebrauch. Der Rektor kündigte an, dass alle Teilnehmer wegen Hausfriedensbruchs angezeigt werden und unverzüglich das Schulgelände zu verlassen haben.

Die Polizisten umstellten währenddessen den Gebäudekomplex und kontrollierten die Reichsbürger. Die Beamten stellten die Identität von allen Anwesenden fest und verwiesen sie des Platzes. Jeden einzelnen erwartet nun laut Polizeibericht ein Strafverfahren.

Die Frage, wie die Personengruppe in das Schulgebäude gelangen konnte, ist nun Kern der polizeilichen Ermittlungen. Die Beamten arbeiten eng mit der Schulleitung zusammen. Es gibt derzeit keinerlei Hinweise, dass pädagogisches Personal der Schule oder Büromitarbeiter daran beteiligt waren. Auf der Internetseite der Rudolf-Steiner-Schule distanzieren sich Schulleitung und Vorstand klar von dem Vorfall und dem Gedankengut der Reichsbürgerbewegung.

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