Corona-Ausbruch in Hof Mit Symptomen ins Wirtshaus

Sören Göpel
Der Kneipenbesuch eines Gastes, der Symptome hatte, sorgt derzeit in der Stadt Hof für einen Anstieg der Coronzahlen. Foto: /Angelika Warmuth/dpa

Die ansteigenden Corona-Fallzahlen sind wohl auch auf einen unbelehrbaren Bürger zurückzuführen, der infektiös in eine Kneipe in der Hofer Innenstadt ging.

 
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Hof - Corona ist nicht weg – und schon längst nicht besiegt. Das spürt die Stadt Hof gerade wieder ganz deutlich. An der Saale steigen die Inzidenzwerte. Lag die Stadt am Dienstag noch bei null, vermeldete das Robert-Koch-Institut am Freitag einen Wert von 21,8. In den vergangenen Tagen stieg die Inzidenz stetig, von 6,5 am Mittwoch auf 13 am Donnerstag. Am Freitag schnellte er dann über die 20er-Marke. Damit war Hof wieder Spitzenreiter in Deutschland. Die Inzidenz im Landkreis lag bei 5,3.

Am Donnerstag war wie berichtet der erste Fall der Deltavariante im Stadtgebiet aufgetaucht. Am Freitag kamen zwei weitere Fälle der mutierten Variante des Virus hinzu, die ebenfalls die Stadt betreffen. Nach Informationen unserer Zeitung steht einer der beiden am Donnerstag gemeldeten Delta-Fälle in Zusammenhang mit einem Hofer Gastronomiebetrieb in der Innenstadt. Hier genossen in dieser Woche viele Menschen einen entspannten Abend. Viele von ihnen mussten daraufhin in Quarantäne, weil einer der Besucher, der sich mehrere Stunden in dem Lokal aufhielt, trotz Krankheitssymptomen die Öffentlichkeit aufsuchte. Gegen Unvernunft, sagt Hofs Oberbürgermeisterin Eva Döhla, sei eben nicht anzukommen. „Ich werde mich dafür einsetzen, dass hier ordnungs- oder strafrechtliche Schritte eingeleitet werden. So ein Verhalten ist nicht zu dulden“, sagt Döhla im Gespräch mit unserer Zeitung.

Hof war erst im Frühjahr in die Schlagzeilen geraten als einer der Corona-Hotspots. Davon ist die Stadt derzeit zwar weit entfernt, die Delta-Fälle dürften die Inzidenz in den nächsten Tagen allerdings weiter steigen lassen. Döhla mahnt zur Vorsicht und bittet die Bevölkerung darum, weiter die gängigen Corona-Regeln zu achten. „Die neuen Fälle zeigen uns, Corona ist nicht vorbei, eine Inzidenz null, wie wir sie in dieser Woche hatten, ist eine Momentaufnahmen.“ In einem Pressestatement am Nachmittag schreibt Döhla: „Innerhalb von wenigen Tagen von einer Null-Inzidenz auf 20 und damit weit über den momentanen Bundesdurchschnittswert: In einer Stadt unserer Größe ist das schon mit zehn Fällen möglich.“ Man müsse mit weiteren Fällen rechnen.

Betroffen von dem Ausbruch ist offenbar auch eine Firma in Hof, die in dieser Woche Besuch vom Gesundheitsamt bekam, wie aus dem Umfeld zu hören ist. Offenbar gab es eine großflächige Testaktion. Die vielen Quarantänefälle würden sich massiv auf die Abläufe im Betrieb auswirken, heißt es. Offenbar wurden aus Sicherheitsgründen auch Mitarbeiter in häusliche Isolation geschickt, die nur flüchtigen Kontakt zur infizierten Person hatten. Bei der immer stärker aufkommenden. ansteckenderen Deltavariante ist das durchaus üblich, um das Ausbruchsgeschehen einzudämmen.

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