Corona Empfehlung der Stiko: Impfung für alle ab 12

, aktualisiert am 16.08.2021 - 11:47 Uhr

Die ständige Impfkommission (Stiko) hat am Montag ihre Haltung zur Impfung von Kindern und Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren geändert. Sie empfiehlt deren Impfung nun vorbehaltlos.

 
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Berlin - Bislang hatte die beim Robert-Koch-Institut angesiedelte Kommission die Corona-Schutzimpfung nur bei nur bei bestimmten Indikationen wie Vorerkrankungen mit erhöhtem Risiko für schweren Covid-19-Verlauf, vulnerable Personen ohne ausreichenden Immunschutz im persönlichen Umfeld und bei beruflicher Exposition gegenüber Sars-CoV-2 empfohlen. Im Hinblick auf das beginnende neue Schuljahr hatte es in der vergangenen Wochen erheblichen politischen Druck auf die Kommission gegeben, ihre Haltung zu revidieren und wie in anderen Ländern eine generelle Empfehlung auszusprechen.

Auf ihrer Homepage teilt die Stiko nun mit, dass sie ihre Empfehlung „auf der Grundlage neuer Überwachungsdaten, insbesondere aus dem amerikanischen Impfprogramm mit nahezu zehn Millionen geimpften Kindern und Jugendlichen“ neu gefasst habe. Mögliche Risiken der Impfung für diese Altersgruppe könnten zuverlässiger erfasst und beurteilt werden. Die sehr seltenen, bevorzugt bei jungen männlichen Geimpften im Zusammenhang mit der Impfung beobachteten Herzmuskelentzündungen müssen als Impfnebenwirkungen gewertet werden. In der Mehrzahl der Fälle wurden die Patienten mit diesen Herzmuskelentzündungen in Kliniken behandelt, hatten jedoch unter der entsprechenden medizinischen Versorgung einen unkomplizierten Verlauf. 

Umgekehrt wiesen neuere Untersuchungen aus dem Ausland darauf hin, dass Herzbeteiligungen durchaus auch bei Covid-19-Erkrankungen auftreten. Zudem sind bisher keine Signale für weitere schwere Nebenwirkungen nach mRNA-Impfung aufgetreten, insbesondere auch nicht bei Kindern und Jugendlichen .Ein weiteres Motiv war die Feststellung dass die nun dominierende Delta-Variante berücksichtigen, dass für Kinder und Jugendliche ein deutlich höheres Risiko für eine Sars-CoV-2-Infektion in einer möglichen vierten Infektionswelle besteht. Unsicher bleibe, ob und wie häufig Long-Covid bei Kindern und Jugendlichen auftritt.

Insgesamt komme die Kommission "nach sorgfältiger Bewertung der  neuen wissenschaftlichen Beobachtungen und Daten ...... zu der Einschätzung, dass nach gegenwärtigem Wissenstand die Vorteile der Impfung gegenüber dem Risiko von sehr seltenen Impfnebenwirkungen überwiegen". - Mehr zum Thema lesen Sie hier >>>

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