Corona in Coburg Stadt lässt Seniorenheim räumen

Zu viele Pflegekräfte sind an Corona erkrankt. Deshalb müssen die Bewohner in andere Häuser verlegt werden.

 
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Coburg - Über ein Dutzend Rettungsfahrzeuge auf dem Anger, Polizeistreifen, eine gesperrte Straße, weiße Planen als Sichtschutz vor einem Haus: In einer dramatischen Aktion hat die Stadt Coburg am Dienstagnachmittag ein privates Seniorenheim in der Südstadt räumen lassen. Zuvor hatte die Leitung die Behörden informiert, dass die Betreuung der Bewohnerinnen und Bewohner nicht mehr gewährleistet werden könne. Grund sei, dass zu viele Pflegekräfte positiv auf das Corona-Virus getestet worden seien und deshalb krankheitsbedingt ausfielen.

Die Stadt Coburg leitete daraufhin in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt und Dr. Hans-Joachim Goller vom Corona-Krisenstab die Verlegung der gegenwärtig zwölf Bewohner in andere Häuser ein, sagte Pressesprecher Louay Yassin der Neuen Presse auf Anfrage. Deren Transport, für den Rettungsdienste aus Stadt und Landkreis Coburg Personal und Fahrzeuge bereit stellten, sei unter Einhaltung aller Hygieneregeln erfolgt. Denn, so Yassin: „Man muss als Vorsichtsmaßnahme davon ausgehen, dass alle Bewohnerinnen und Bewohner mit dem Corona-Virus infiziert sind“. Wann sie wieder in ihr Seniorenheim zurückkehren können, steht derzeit nicht fest.

Corinna Rösler, die Pressesprecherin des Landratsamtes, bestätigte auf Anfrage der Neuen Presse, dass gegenwärtig „etwa 90 Prozent“ aller Pflegeheime in Stadt und Land mit teilweise schweren Ausbrüchen zu kämpfen hätten.

Auch am Dienstag waren wieder vier Todesopfer zu beklagen – je zwei in Stadt und Land. Damit stieg die Anzahl der Verstorbenen binnen zwei Tagen um 13 auf jetzt insgesamt 123. Die Zahl der aktuell Infizierten betrug gestern 772 im Landkreis und 467 in die Stadt. Insgesamt haben sich damit bislang im Raum Coburg 3763 Menschen mit dem Corona-Virus infiziert. 2401 sind genesen.

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