Corona Oberfranken: Seniorenheim unter Quarantäne

24 Bewohner und 13 Mitarbeiter sind im Matthias-Claudius-Haus von Corona betroffen. Foto: Andreas Harbach

BAYREUTH - Aktuell sind knapp 40 Bewohner und Mitarbeiter mit Covid-19 infiziert. Die Zahlen könnten zum Wochenende weiter steigen.

 
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Bayreuth - Das Matthias-Claudius-Haus steht unter Quarantäne. In dem Seniorenheim der Diakonie sind 24 Bewohner infiziert und 13 Mitarbeiter. Laut Gesundheitsamt könnte es sich am Wochenende sogar noch verschlimmern – sowohl bei Bewohnern als auch bei den Mitarbeitern. Dies bestätigt Franz Sedlak, Geschäftsführer der Diakonie.

Damit steht eine Mammut-Aufgabe vor dem Seniorenheim, auch unter den Mitarbeitern. Viele seien schon aus dem Urlaub geholt worden, manche haben es sogar selbst angeboten, ihren Urlaub abzubrechen. Außerdem helfen sich die Heime in Bayreuth untereinander. Es sei ein „kollegiales Miteinander“, so Sedlak. „Die Betreuung der Bewohner ist sichergestellt.“ Die ärztliche Betreuung sei neben der Betreuung durch das Gesundheitsamt auch durch die Hausärzte sichergestellt.

Für die Angehörigen bedeutet die Quarantäne, dass überhaupt kein Besuch möglich ist. Sedlak weiß, „dies ist sehr hart“. Allerdings sei es die einzige Möglichkeit es zu schaffen, dass an Weihnachten eventuell wieder Besucher kommen könnten. Natürlich unter den gültigen Vorschriften der Allgemeinverfügung. Wie das Virus in das eigentlich streng abgeschottete Heim gelangen konnte, steht nicht fest. Sicher sei nur, „dass es dort nicht entstanden sein kann“, sagt Sedlak. Mitarbeiter würden nach den Regeln getestet, die die Bundesregierung aufgestellt hat. Jeden Mitarbeiter aber jeden Morgen vor Arbeitsbeginn testen zu wollen und damit sicherzustellen, dass er virus-frei sei, sei „utopisch“, allein schon von der Organisation her.

Zwei der Senioren werden im Moment in der Klinik behandelt, alle anderen betroffenen können im Heim bleiben. Gerade Senioren zählen beim Corona-Virus zur größten Risikogruppe, ihr Schutz steht ganz oben bei den Heimen. Dennoch sei die Begleitung der Bewohner.

Gerade auch die Begleitung, die „unserem Auftrag und der Humanität“ am Ende des Lebens „würdig“ sei, sagt Sedlak, sei sichergestellt – „wie in allen Heimen der Region“. Er verweist auf die Erfahrungen mit der ersten Welle, bei der Menschen einsam gestorben seien. „Was wir damals aus Angst und Unerfahrenheit im Umgang mit der Pandemie gelernt haben“, sei jetzt angepasst worden. Sedlak: „Das haben wir wirklich gemacht.“

Der Corona-Ausbruch im Seniorenheim hat auch die Zahlen der Stadt Bayreuth wieder nach oben getrieben: Seit Mittwoch wurden 52 neue positive Corona-Testergebnisse gemeldet, 19 aus dem Landkreis und 33 aus der Stadt Bayreuth.

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