Coronavirus im Rhein-Main-Gebiet Studie untersucht mögliche Ansteckung in Bussen und Bahnen

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Pendler steigen oft während der Pandemie oft mit einem unguten Gefühl und Bus und Bahn ein. (Symbolbild) Foto: dpa

Welche Rolle spielen Pendler in Bus und Bahn beim Infektionsgeschehen? Bei einer Studie werden diese im Rhein-Main-Verkehrsverbund über mehrere Wochen untersucht.

 
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Mannheim - Manch einen Fahrgast beschleicht in der Pandemie in Bussen und Bahnen ein mulmiges Gefühl - ob das gerechtfertigt ist, wird jetzt wissenschaftlich geklärt. Die Research Organisation der Berliner Charité untersucht fünf Wochen lang mindestens 650 ausgewählte Pendler im Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV). Die Ergebnisse des Auftragsforschungsinstituts werden voraussichtlich im April vorliegen, teilte der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) als Auftraggeber am Donnerstag weiter mit. Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) begrüßte die von den Ländern finanzierte Studie: „Wir haben Grund zur Annahme, dass es kein erhöhtes Risiko gibt. Aber das soll überprüft werden.“

Die Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz, die Bremer Senatorin Maike Schaefer, wies auf das Bemühen der Verkehrsunternehmen hin, Ansteckung der Fahrgäste zu vermeiden; darunter die verstärkte Reinigung, Lüftung der Fahrgastbereiche und fast uneingeschränkter Betrieb trotz Fahrgastrückgängen. Dennoch sei die Unsicherheit hinsichtlich des Infektionsrisikos im öffentlich Nahverkehr bei vielen Menschen groß. Die Studie biete eine wissenschaftliche Grundlage für Diskussionen über Ansteckungswege. Insbesondere Eltern hatten immer wieder über volle Schulbusse geklagt.

Die Hälfte der Teilnehmer ab 16 Jahren ist täglich mindestens 15 Minuten mit dem Nahverkehr unterwegs, die anderen mit Auto oder Fahrrad. Sie sind gehalten, über ihre täglichen Wege und weitere Rahmenbedingungen wie etwa Krankheitssymptome ein Tagebuch zu führen. Die Pendler im ÖPNV müssen die Regeln wie das Tragen einer medizinischen Maske befolgen. Zu Beginn der Untersuchung und nach fünf Wochen werden die Probanden per PCR-Test und Antikörpertest auf eine Corona-Infektion untersucht.

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