Patienten werden „immer jünger“
In den jüngeren Altersgruppen (35 bis 59 Jahre) seien aber mindestens genauso viele Patienten in der dritten Welle ins Krankenhaus gekommen wie in der zweiten. Sie müssten meist auch länger dort bleiben als früher, insbesondere bei einer Versorgung auf Intensivstationen. Dort liegen nach dem Register von Intensivmedizinern und RKI aktuell immer noch rund 5000 Menschen. Auch Intensivmediziner bemerken, dass ihre Patienten im Vergleich mit den ersten Wellen „immer jünger“ werden.
RKI-Chef Lothar Wieler und Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatten am Donnerstag betont, trotz des gebremsten Anstiegs sei es zu früh für Entwarnung. Wieler schilderte, dass selbst bei den älteren Menschen noch sehr große Impflücken klafften. Es bleibt bei großen Unterschieden zwischen den Bundesländern: Während Sachsen und Thüringen auf Sieben-Tage-Inzidenzen von über 200 kommen, liegt Hamburg bei knapp unter 100, Schleswig-Holstien sogar bei nur 64.
3 381 597 nachgewiesene Infektionen in Deutschland
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3 381 597 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 2 995 200 an. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Corona-Infektion gestorben sind, stieg auf 82 850.
Diese Zahlen geben den Stand des RKI-Dashboards von 05.35 Uhr wieder. Nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich. Am Freitag vor einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 27 543 Neuinfektionen und 265 neue Todesfälle verzeichnet.
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Donnerstagabend bei 0,92 (Vortag: 0,90). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 92 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.