DAK-Sonderanalyse Zahl der Krankschreibungen bleibt alarmierend

In den Landkreisen Hof und Wunsiedel hat sich die Lage im Vergleich zum Vorjahr zwar gebessert, trotzdem seien die Zahlen weiterhin besorgniserregend.

 
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Symbolbild einer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung. Foto: /picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild/Jens Büttner

Im ersten Halbjahr des Jahres haben die Beschäftigten in Hochfranken seltener in der Arbeit gefehlt als im Vorjahreszeitraum. Das hat eine Sonderanalyse der Krankenkasse DAK ergeben. Der Krankenstand hat in den Landkreisen Hof und Wunsiedel im ersten Halbjahr 2024 abgenommen. Er sank von 5,7 auf 5,3 Prozent. Trotzdem lag die Zahl damit über dem bayernweiten Durchschnitt von fünf Prozent. Landesweit zugenommen hat die Zahl der psychischen Erkrankungen. Sie stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 15 Prozent.

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Von Januar bis Juni 2024 war jeder Beschäftigte in der Region durchschnittlich rund 9,6 Tage krankgeschrieben. Die DAK-Gesundheit hat in ihrer Analyse die Krankschreibungen aller DAK-versicherten Beschäftigen in der Region ausgewertet. In der ersten Jahreshälfte kamen auf 100 Beschäftigte insgesamt rund 960 Ausfalltage, was im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr ein Minus von sieben Prozent bedeutet. „Der weiterhin hohe Krankenstand in unserer Region ist alarmierend und sollte auch ein Weckruf für die Arbeitgeber sein“, sagt Stefan Römer, Leiter der DAK-Gesundheit in Hof und Marktredwitz. „Wer die Gesundheit seiner Beschäftigten schützt, stärkt auch die Leistungsfähigkeit und den wirtschaftlichen Erfolg seines Unternehmens. Eine Antwort auf die Fehlzeiten könnte ein verstärktes betriebliches Gesundheitsmanagement sein.“

Die meisten Ausfalltage gingen im ersten Halbjahr auf das Konto von drei Erkrankungsgruppen. Rang 1 belegten Krankheiten des Muskel- und Skelett-Systems mit 210 Fehltagen je 100 Versicherte. Dahinter kamen Krankheiten des Atmungssystems mit 145 Fehltagen, gefolgt von psychischen Erkrankungen auf Rang 3 mit 137 Fehltagen je 100 Versicherte. Landesweit verursachten Depressionen, Anpassungsstörungen und andere psychische Erkrankungen 155 Fehltage je 100 Versicherte. Das waren 15 Prozent mehr Fehltage als im Vorjahreszeitraum.

Auch die Hitze scheint den Beschäftigten in den Sommerwochen immer mehr zu schaffen zu machen. Laut der DAK-Studie gibt es beim Krankenstand erste Auffälligkeiten. Die DAK-Gesundheit hat in ihrer Sonderanalyse gemeinsam mit dem IGES Institut in Berlin die Auswirkungen von Hitze auf die Gesundheit der Beschäftigten untersucht und dafür eine repräsentative Forsa-Befragung beauftragt. Demnach sind in Bayern 22 Prozent der Beschäftigten während der Arbeit bei Hitze stark belastet. Besonders Erwerbstätige mit einer chronischen körperlichen oder psychischen Erkrankung fühlen sich deutlich beeinträchtigt (31 beziehungsweise 29 Prozent). Insgesamt geben jedoch nur 2,1 Prozent der Beschäftigten an, wegen gesundheitlicher Probleme durch Hitze krankgeschrieben worden zu sein oder sich deshalb ohne Krankschreibung krankgemeldet zu haben. Die DAK-Gesundheit hat rund 753 000 Versicherte in Bayern, davon 16 000 in der Region Hochfranken.