Wissen kaum verbreitet
Allgemeinmediziner Hatzold ist froh, dass in seiner Praxis schon vor Corona eine Entlüftungsanlage in einem Untersuchungsraum eingebaut wurde. Das Wissen, dass man das Infektionsrisiko durch Lüften stark senken kann, ist nach seinem Eindruck in der Bevölkerung aber kaum verbreitet. In Pflegeheimen habe er erlebt, dass mehrere Mitarbeiter mit ihren Laptops lange Zeit in kleinen Besprechungszimmern zusammensitzen, ohne dass gelüftet werde. In Betrieben könnte das auch so sein.
Tipps vom Hausarzt
Hatzold hat mehrere Tipps parat, wie das Infektionsrisiko durch besseren Luftaustausch in der Arbeit oder auch privat gesenkt werden könnte:
– Besprechungen möglichst Online organisieren und durchführen; wenn direkte Zusammenkünfte unvermeidlich sind, von vornherein ein Zeitlimit setzen.
– Fenster und Türen des Besprechungsraums öffnen und sich mit Mantel und Mütze warm halten.
– Statt Besuche zu machen lieber gemeinsame Spaziergänge an frischer Luft vereinbaren.
– Besprechungen vom gemeinsamen Konferenztisch im Konferenzraum ins Freie verlegen, an Stehtischen Kaffee aus der Thermoskanne bereitstellen.
– Bei Gottesdiensten Türen öffnen.
– Zusätzlich Lüftungstechnik einsetzen.
– Wenn schon mehrere Personen im Auto sitzen müssen: Lüftung voll aufdrehen.
Der Risikokalkulator des Max-Planck-Instituts ist zu finden unter: https://www.mpic.de/4747361/risk-calculator