Debatte im Fechten Fecht-Verband unterstützt Ndolo

Alexandra Ndolo erhält in ihrem Kampf um einen gerechteren Olympia-Qualifikationsmodus nun Unterstützung von der deutschen Verbandsspitze. Foto: picture alliance/dpa/Federico Gambarini

Die Bayreuther Fechterin hatte in den sozialen Medien ihre Kritik am Qualifikationsmodus für die Olympischen Spiele geäußert. Nun äußert sich der Deutsche Fecht-Bund.

 
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Bayreuth - Entspannen, die Kräfte neu einteilen und wieder fokussieren – mit diesen Worten lässt die gebürtige Bayreutherin Alexandra Ndolo auf ihren Social-Media-Kanälen in ihre Gefühlswelt nach der verpassten Olympia-Qualifikation blicken. Sie will das Geschehen und die anschließenden Diskussionen über die Qualifikationsmodus, der von vielen als ungerecht empfunden wird, hinter sich lassen und aufs Zukünftige blicken. Die Olympischen Spiele 2024 in Paris sind ihr Ziel – so stur sei sie, um dieses Ziel noch zu verfolgen, hatte sie kürzlich erst gesagt.

Ndolo hatte mit einem Beitrag auf dem Netzwerk Instagram eine Überarbeitung der Regelung der Fecht-Qualifikation angeregt. Der Hintergrund: Im Fechten qualifizieren sich in jeder Waffengattung 24 der 34 Einzelathleten über die Team-Wertung. Die verbleibenden zehn Plätze werden nach einem regionalen Proporz und an die Spitze der Weltrangliste vergeben. Allerdings hat dies zur Folge, dass es vor allem auf dem traditionell starken Fecht-Kontinent Europa zu Härtefällen kommt. Top-Platzierte auf der Weltrangliste müssen daheim bleiben. Ndolo war in diesem Sommer die Leidtragende, da sie beim Quali-Turnier in Madrid das Olympia-Ticket mit einer Niederlage im Finale verpasst hatte. Ndolo bezeichnete daraufhin den Modus als „irrer Kampf“ für die europäischen Solistinnen. „Vielleicht ist es an der Zeit, das Verfahren zur Qualifikation für Olympia im Fechten zu überdenken“, schrieb sie.

Unterstützung erhält sie nun von höchster Stelle in Deutschland. „Die Besten sollten bei Olympia dabei sein“, sagte Sven Ressel, der Sportdirektor des Deutschen Fecht-Bunds der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. „Ihre Position ist richtig, wir sehen das ähnlich.“ Nach den derzeit gültigen Kriterien sei das nicht immer gegeben. Für die Fecht-Nation Deutschland hat dies weitgehende Konsequenzen: Weniger Teilnehmer bedeutet weniger Erfolgsaussichten. So vertreten bei den Olympischen Spielen in Tokio jeweils drei Säbel- und Florettfechter bei den Herren sowie Leonie Ebert (Florett) das deutsche Team. msc

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