Andreas Müller kennt sich ziemlich gut aus mit Heizungen. Mit Wärmedämmung, mit historischen Fenstern, mit Bausubstanz von 1890 oder von 1950. Und mit jeder Menge Bauten, die schon einige Jahrhunderte auf dem Buckel haben. Eigentlich möchte er gar nicht so viel über Steine reden, sondern lieber über Menschen und den Glauben – aber die heißesten Diskussionen drehen sich oft um Gebäude. Weil dort der Rückzug, den die Kirchen gerade führen im Land, greifbar wird für viele Menschen. Rückzug: Noch so ein Wort, über das Andreas Müller nicht gern spricht – nicht obwohl, sondern weil das zu den Aufgaben gehört, die den evangelischen Dekan in Hof den ganzen Tag lang beschäftigen. Und dass er es nicht gern tut, weil es aus seiner Sicht viel lohnendere Themen gebe, hindert ihn nicht daran, lange und ausführlich zu erklären und zu beschreiben. Wohin geht’s mit der Kirche, wie entwickelt sich das Gemeindeleben im Hofer Land, und will überhaupt noch jemand Pfarrer werden? Da setzt Müller im Frankenpost-Gespräch das um, was er zu seinem Amtsantritt vor eineinhalb Jahren als wichtigste Grundeinstellung genannt hat: „Wir müssen uns ehrlich machen.“