DEL 2 Wölfe-Coup in Bietigheim

Den Selber Wölfen mit Jordan Knackstedt (links) gelingt bei Bietigheim mit Guillaume Naud mit dem 6:3-Erfolg mehr als nur eine kleine Überraschung. Foto: Imago/Pressefoto Baumann//Alexander Keppler

Den Selber Wölfen gelingt in der DEL2 bei den angeschlagenen Bietigheim Steelers ein 6:3-Erfolg. Den Grundstein zum Erfolg legt das Team von Trainer Sergej Waßmiller im zweiten Drittel.

 
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Dass sich Auswärtsfahrten derzeit mit den Selber Wölfe lohnen, das sollten alle Fans mal die 50 Unverwegten fragen, die am Freitag den Weg nach Bietigheim-Bissingen an der Enz auf sich genommen hatten. Denn dort sammelten die Selber Wölfe bei den Bietigheim Steelers drei Punkte ein. Und das zum dritten Mal in Folge. Mit 6:3 gewonnen die Wölfe die Partie beim DEL-Absteiger.

In Baden-Württemberg zeigten die Selber Wölfe einen ordentlichen Auswärtsauftritt und nehmen am Ende verdiente drei Punkte mit nach Hochfranken. Auf zwei Führungen der Hausherren hatte das Rudel immer eine schnelle Antwort parat, kam dann im Mittelabschnitt immer besser ins Spiel und behielt schlussendlich mit 6:3 die Oberhand.

Wenig Tempo, stattdessen einige individuelle Fehler auf beiden Seiten gab es im ersten Drittel. Und einen solchen Fehler aufseiten der Wölfe nutzten die Hausherren gleich in der 4. Minute gnadenlos aus: Raab verlor die Scheibe an der eigenen blauen Linie, Kuqi hatte zu viel Platz und schob die Scheibe zum 1:0 durch die Schoner von Bitzer. Kurz darauf tauchte Welychka alleine vor Bitzer auf, scheiterte diesmal aber am Selber Goalie. In der 7. Minute war es dann Kolupaylo, der mit seinem ersten Saisontreffer den Fehler seiner Farben wieder wettmachte. Nachdem er den Bietigheimer Kasten umkurvte, zog er einfach mal ab, fand eine Lücke zwischen Doubrawa und Pfosten und netzte zum Ausgleich ein. Gefährliche Chancen waren danach aber weiterhin Mangelware, sodass es mit dem 1:1 in die Pause ging, wobei die Wölfe noch eine Strafe gegen Hördler wegen eines Stockschlags vor dem eigenen Tor mit in die Kabine nehmen mussten.

Die Selber Wölfe drehen auf

In den Mittelabschnitt starten die Steelers also mit einem Mann mehr auf dem Eis, spielten ihr Powerplay gut aus und verwandelten durch Welychka zur erneuten Führung. Doch einmal mehr hatten die Wölfe eine passende Antwort parat: In der 28. Minute kam die Scheibe vor Péter zum Stoppen, der zog aus zentraler Position ab und netzte zum erneuten Ausgleich ein.

Dann kam allmählich etwas mehr Fahrt in die Partie. Nachdem McNeill im Powerplay aus dem Slot noch scheiterte, bekam Knackstedt freie Schussbahn und brachte mit einem platzierten Schuss die Wölfe in der 34. Minute erstmalig in Front. Nur 28 Sekunden später war es erneut Knackstedt, der die Scheibe aus nahezu gleicher Position in Richtung Tor brachte, diesmal fälschte Péter noch ab und erhöhte mit seinem zweiten Treffer an diesem Abend auf 4:2 aus Selber Sicht. Mit der Pausensirene zappelte der Puck ein weiteres Mal im Bietigheimer Kasten, doch die Uhr war bereits abgelaufen und der Treffer sollte nicht mehr zählen.

Souveränes Schlussdrittel

Die Selber Wölfe starteten also mit der Zwei-Tore-Führung in den Schlussabschnitt und gingen damit clever um. Defensiv stand das Team von Trainer Sergej Waßmiller einmal mehr kompakt und auch offensiv setzten die Wölfe immer wieder Nadelstiche – einen sogar in Unterzahl: Nach Scheibengewinn in der neutralen Zone erhöhte Gelke in der 47. Minute im Breakaway mit der Rückhand auf 5:2. Die Gastgeber gaben sich damit zwar noch nicht auf und kamen in der 52. Minute im Powerplay durch Naud, der die Scheibe unter die Latte zimmerte, nochmals auf 3:5 ran. Doch die Wölfe ließen nichts mehr zu und so setze Kalns per Empty-Net-Treffer zum 6:3 den Schlusspunkt dieser Partie.

Damit holten sich die Selber Wölfe genug Selbstvertrauen für das Heimspiel am Sonntag, 18.30 Uhr, gegen den Spitzenteam aus Dresden.

Selber Wölfe: Bitzer (Spiewok) – Hördler, Gläßl, Trska, Hanusch, Raab, Plauschin, Marusch – Kruminsch, Knackstedt, Miglio, Schwamberger, Vantuch, McNeill, Kolupaylo, Péter, Kalns, Dalldush, Gelke, Melnikow

Schiedsrichter: Haupt, Cespiva (Menz, Pfeifer). – Zuschauer: 1861. – Tore: 4. Min. 1:0 Kuqi (Lascheit, MacDonald); 8. Min. 1:1 Kolupaylo (Péter); 22. Min. 2:1 Welychka (Moser, MacDonald); 28. Min. 2:2 Péter (Kalns); 34. Min. 2:3 Knackstedt (Hördler, Hanusch; 5/4); 35. Min. 2:4 Péter (Knackstedt, Hördler; 5/4); 47. Min. 2:5 Gelke (Hanusch; 4/5); 52. Min. 3:5 Naud (Moser, Jackson; 5/4); 60. Min. 3:6 Kalns (Trska; ENG). – Strafzeiten: Bietigheim 6; Selb 8.

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