DEL2-Playdowns Wölfe verpassen Vorentscheidung

Ein Drittel lang dominieren die Selber nach zuvor zwei Siegen auch das dritte Spiel der DEL2-Playdown-Serie. Am Ende aber feiern die Heilbronner Falken ihren ersten Erfolg. Weiter geht es schon am Dienstag in Selb.

 
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Nicht nur die gut 400 mitgereisten Wölfe-Fans hatten sich alles so schön ausgemalt. Nach den Siegen am Mittwoch (2:1) und am Freitag (8:5) sollte am Sonntag bei den Heilbronner Falken der dritte Sieg und damit eine kleine Vorentscheidung in der Best-of-seven-Serie der DEL2-Playdowns gelingen – und am Dienstag (19.30 Uhr) im Heimspiel der Klassenerhalt gefeiert werden. Daraus wurde nichts. Nach einem überlegen geführten ersten Drittel mussten sich die Wölfe mit 2:3 (1:1, 0:1, 1:1) geschlagen geben. Heilbronn verkürzte in der Serie, in der vier Siege nötig sind, auf 1:2.

Bei den Wölfen gab es im Vergleich zum Freitag nur eine Änderung: Kapitän Richard Gelke kehrte zurück und ersetzte Nikita Naumann in Reihe drei. Weiter kein Platz war also für Nick Milgio, der als überzähliger Kontingentspieler nur von der Tribüne die Daumen drücken durfte. Bei den Falken hatte schon am Freitag ein Magen-Darm-Virus kurzfristig einige Spieler flachgelegt – unter anderem Torhüter Andryukhov. Der war zwar mit nach Selb gereist, lag dann aber ab Spielbeginn nur in der Kabine statt auf der Bank zu sitzen. Auch am Sonntag musste Trainer Martin Jiranek auf mehrere Spieler verzichten.

Auf den Rängen gaben zunächst wieder die Selber Anhänger klar den Ton an. Sie sorgten schon vor dem ersten Bully für gute Stimmung. Davon inspiriert legten auch die Wölfe-Spieler los wie die Feuerwehr. Schon nach 15 Sekunden hatte Schwamberger frei vor Mnich zweimal etwas zu hoch gezielt, nach 55 Sekunden scheiterte Kolupaylo am an diesem Tag besser als noch zwei Tage zuvor aufgelegten Falken-Keeper. Die Waßmiller-Schützlinge gaben weiter den Ton an. Von Busbeinen nichts zu spüren. Mit wieder hoher Laufbereitschaft und aggressivem Forechecking raubten die Wölfe den Falken den Nerv, was sich in der zwölften Minute auch auf der Strafbank und der Anzeigetafel niederschlug. Nach zwei Hinausstellungen gegen Heilbronn – Dela Rovere erhielt für einen Stockschlag nach Sichtung des Videobeweises sogar fünf Minuten plus Spieldauer – traf Kalns in doppelter Überzahl zur Selber Führung. Die Wölfe verpassten es dann aber, im noch dreiminütigen Powerplay und auch in der Folge nachzulegen – und wurden prompt bestraft. In der 17. Minute traf Falken-Topscorer Tonge zum für den Gastgeber zu diesem Zeitpunkt sehr schmeichelhaften 1:1-Ausgleich. „Wir haben gut angefangen, genau nach Plan gespielt“, sagte Trainer Sergej Waßmiller. „Nur mehr Tore haben gefehlt.“

Zuschauer kommen mit Schrecken davon

Auch im zweiten Drittel hatte Mnich in den ersten Minuten etwas mehr Arbeit als Bitzer. Die größten Belastungstests hatten allerdings die Banden angesichts vieler harter Checks, die beide Mannschaften fuhren. Und in der 27. Minute gab nach einem McNeill-Check schließlich eine Scheibe nach, zerbrach in alle Einzelteile. Die dahinter platzierten Zuschauer kamen mit dem Schrecken davon, die Scheibe musste getauscht und die Partie längere Zeit unterbrochen werden. Wacher wirkten danach die Hausherren, die nun druckvoller agierten und zur 2:1-Führung kamen (35.). Der Treffer von Morrison zog zwar Diskussionen nach sich – die Wölfe reklamierten eine Torwartbehinderung –, hielt dann aber auch dem Videobeweis stand. „Nach der langen Pause wegen des Scheibenbruchs haben wir etwas den Faden verloren“, erklärte Waßmiller.

In der zweiten Pause fand der Wölfe-Coach scheinbar die richtigen Wort. Die Selber wirkten nun wieder fokussierter und kamen durch Gläßl zum ebenso schnellen wie wichtigen Ausgleich. Die Freude währte aber nicht lange. Nur knapp zwei Minuten später schoss Leitner die Falken schon wieder mit 3:2 in Führung. Alle Versuche der Wölfe – auch in Überzahl (50.) –, noch zum Ausgleich zu kommen, schlugen fehl in der sehr giftig geführten Partie. Auch, als Selb in Unterzahl – Kolupaylo holte sich in der 55. Minute eine fünfminütige Strafe für einen Bandencheck ab – Torwart Bitzer vom Eis nahm, wollte das 3:3 nicht mehr fallen.

Selber Wölfe: Bitzer (Weidekamp) – Kania, Trska, Gläßl, Reddick, Fern, Schaaf, Gimmel – Schwamberger, Vantuch, McNeill, Kolupaylo, Kruminsch, Kalns, Gelke, Hammerbuer, Hlozek, Melnikow, Noack, Woltmann.

Schiedsrichter: Schütz/Singer. – Zuschauer: 2278. – Tore: 12. Min. Kalns (McNeill, Trska; 5-3) 0:1, 17. Min. Tonge 1:1, 35. Min. Morrison 2:1, 43. Min. Gläßl (Kolupaylo, Reddick) 2:2, 45. Min. Leitner 3:2. – Strafminuten: Heilbronn 5 + 5 + Spieldauer für Della Rovere, Selb 4 + 5 für Kolupaylo.

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