Friedrich Merz hat sich gut vorbereitet auf die erste Begegnung mit US-Präsident Donald Trump. Was zuallererst bedeutete, sich auf das Unvorhersehbare vorzubereiten. Trump ist dafür bekannt, denjenigen, den er zuvor als „großartig“ gelobt hat, in der nächsten Sekunde als „furchtbar“ oder „schrecklich“ hinzustellen, gerne dann, wenn alle Kameras auf das Opfer des Tages gerichtet sind. Doch Deutschlands neuer Kanzler gab sich keine Blöße, ließ sich nicht provozieren, obwohl sein Gastgeber die Gelegenheit dazu bot (Merz sei ja als „schwierig“ bekannt, meinte Trump, das sei aber immerhin noch besser als als „einfach“ zu gelten), und wenn man, wie Merz, in der Lage ist, in verhandlungssicherem Englisch ein Gespräch zu führen, dann erleichtert es die Konversation im Oval Office doch um einiges.