Was die Abkühlung der Konjunktur angeht, so wirkt sich diese nach Scheeles Angaben derzeit vor allem bei den von Arbeitsagenturen betreuten Kurzzeitarbeitslosen aus. Ihre Zahl sei entgegen der sonst im Mai üblichen Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr um knapp 22.000 gestiegen. Dies sei bei schwächerer Konjunktur eine übliche Entwicklung, die sich bereits in den Vormonaten angedeutet habe. Dagegen ging die Zahl der erwerbsfähigen Hartz-IV-Bezieher im selben Zeitraum um 101 000 zurück.
Zuversichtlich stimmt Scheele die stabile Entwicklung bei der Beschäftigung. "Die Beschäftigung bleibt weiter auf Wachstumskurs. Aber der Trend wird sich verlangsamen, an Schwung verlieren", prognostiziert der BA-Chef für die kommenden Monate. Trotzdem sieht er keinen Anlass, die von den BA-Arbeitsmarktforschern erarbeite Prognose für den Arbeitsmarkt 2019 zu korrigieren. Das hauseigene Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) geht für dieses Jahr von einem Rückgang der durchschnittlichen Arbeitslosenzahl von 2,199 Millionen aus. Dies wären 141.000 weniger als 2018.
Die Zahl der Erwerbstätigen lag nach aktuellen Daten des Statistischen Bundesamtes im April bei 45,11 Millionen - das war ein Plus von 32.000 im Vergleich zum Vormonat, zum Vorjahr waren es 484.000 Erwerbstätige mehr. Die Zahl der regulären Jobs mit Sozialversicherungspflicht hat nach Hochrechnungen der Bundesagentur von Februar auf März saisonbereinigt um 27.000 zugenommen. Damit hatten 33,31 Millionen Menschen in Deutschland zuletzt einen regulären Job - 646 000 mehr als ein Jahr zuvor.
Einen ganz leichten Rückgang gab es im Jahresvergleich hingegen bei der Zahl der offenen Stellen: Bei der Bundesagentur waren im Mai 792.000 Jobs gemeldet - 1000 weniger als vor einem Jahr. Bereinigt um saisonale Effekte hat sich der Bestand an offenen Stellen um 6000 verringert. Die sogenannte Unterbeschäftigung, die auch Menschen erfasst, die etwa gerade an einer Weiterbildung teilnehmen, lag bei 3,19 Millionen. Sie stieg saisonbereinigt im Vergleich zum Vormonat um 42.000. Im Vorjahresvergleich ging die Zahl um 94.000 zurück.