Krippendorfs Kampf gegen den Konzentrationsverlust
Auch Nationalschütze Tim Krippendorf war in München – und auch er hatte Probleme mit der Pause. Auch er startet wie sein Vereinskollege überragend in den Wettkampf. „Die Qualifikation war die beste dieser Saison für mich!“, sagt der 23-jährige Compounder. In beiden Runden liefert er konstante 294 Punkte ab. Wichtig für ihn, da die vergangenen Qualifikationen „nicht so berauschend“ liefen. Und dann, wieder der große Feind der Bogenschützen: die Pause. „Mir waren die zwei Stunden zwischen Qualifikation und Matchbeginn einfach zu lang. Ich bin dann nicht mehr reingekommen.“
Das erste Match, das Achtelfinale gegen Sascha Pflug, gewinnt er noch mit 144 Punkten. Das Viertelfinale verliert er allerdings gegen gegen Jeremy Achenbach, den späteren deutschen Meister. „Da war irgendwie der Wurm drin.“ Er deutet an, dass die Organisation in München eher suboptimal war. „Wir hatten nur sechs Pfeile zum Aufwärmen vor den Matches.“ Und auch die Pause war schon gut gefüllt mit Terminen – die Kaderathleten mussten unter anderem die neuen National-Trikots anprobieren. Nach der Qualifikation steht sein Name auf dem dritten Rang, am Ende wurde er Fünfter.
Krippendorf ist zufrieden – zumal er nach der bayerischen Meisterschaft nicht viel in der Halle trainiert hat. Sein Fokus lag bereits vor Abschluss der Hallensaison draußen. Bereits Anfang April geht es für ihn zum Grand Prix nach England – dort gilt es, sich für den Weltcup in Antalya zu präsentieren. Die ersten vier Schützen fliegen in die Türkei. Viel Zeit für die Vorbereitung bleibt nicht – bislang war auch das Wetter in Oberfranken nicht gerade bogenschützenfreundlich. Trotzdem freut er sich auf die Freiluftsaison. „Es macht einfach Spaß, Wind und Wetter noch mit einzukalkulieren.“