Trainerfrage im Skispringen kein Thema
Im schnelllebigen Fußball-Geschäft würde jetzt die Trainerfrage beim deutschen Team gestellt werden. Doch Skispringen funktioniert in dieser Hinsicht ganz anders. Die sportliche Leitung um den Trainer und Sportdirektor Horst Hüttel denkt in Zyklen. Der Vertrag mit Horngacher wird stets nur um ein Jahr verlängert.
Olympia 2026 in Italien gilt zwar als gemeinsames Ziel der beiden Macher. Die Frage, warum seine Athleten so oft zur Tournee einknicken, wird Horngacher trotzdem beantworten müssen. Und die vor ein paar Tagen gegebene Antwort, dass es eben "immer ein, zwei bessere Sportler gegeben habe", dürfte dann nicht reichen. Dafür ist die Enttäuschung bei dieser Tournee zu groß.
"Wimpernschlag" zwischen Österreichs Trio
Wellinger wird mit emotionalen Erinnerungen zur vierten Tournee-Station reisen. Im Vorjahr kämpfte der Bayer noch um den Gesamtsieg, musste sich Ryoyu Kobayashi aus Japan aber geschlagen geben.
Diesmal darf er zuschauen, wie Kraft, Hörl und Tschofenig den ersten rot-weiß-roten Gesamtsieger seit 2015 untereinander ausmachen. "Ich traue mich keine Prognose, weil alle drei so verdammt gut skispringen. Das ist quasi ein Wimpernschlag", sagte Wellinger. Er lege sich höchstens fest, dass ein Österreicher die Tournee gewinnen werde, scherzte er. Und mal wieder kein Deutscher.