Wirtschaftsvertreter fordern Reformen ein
Auch Wirtschaftsverbände warnten, die Wachstumsimpulse könnten verpuffen ohne grundlegende Reformen. "Strukturelle Probleme bleiben bestehen, und Verbesserungen bei den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind bislang kaum spürbar", erklärte die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK). Für einen Aufschwung müsse der Standort besser werden. "Dazu gehören niedrigere Energie- und Arbeitskosten sowie im internationalen Vergleich weniger Steuer- und Bürokratielasten." Wachstum sei auch nötig, um die Kredite für die neuen staatlichen Investitionen wieder zurückzahlen zu können.
Der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) warnte vor einem Aufschwung durch staatliche Ausgaben. "Wenn die Bundesregierung überfällige Strukturreformen weiter verschiebt, droht das schwache Wachstum nach dem Auslaufen der Konjunkturimpulse wieder in Stagnation überzugehen. Dann erweisen sich viele Milliarden als Strohfeuer."
Die Risiken
Ob die deutsche Wirtschaft tatsächlich an Schwung gewinnt, ist unsicher. Als Risikofaktor hat die Bundesregierung die "sprunghafte Handels- und Sicherheitspolitik der USA" ausgemacht sowie Gegenreaktionen von Handelspartnern. Auch eine Eskalation von Krisen und unerwartet heftige Wirtschaftsflauten bei wichtigen Handelspartnern Deutschlands könnten die Erholung dämpfen.
Erwartung der Regierung deckt sich mit der von Instituten
Die Prognose der Regierung deckt sich mit jener, die führende Wirtschaftsforschungsinstitute vor zwei Wochen vorgelegt hatten. Sie erwarten für das laufende Jahr ein Wachstum von 0,2 Prozent, für 2026 von 1,3 Prozent und 2027 von 1,4 Prozent. Auch sie warnen, dass der Staat die Wirtschaft angesichts struktureller Probleme nicht auf die Dauer beflügeln könne.