DFG Selb Einfach mal locker parlieren

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Königinnen und Könige für einen Tag am Dreikönigsfest der DFG im Hotel Schmidt. Das rechte Bild zeigt den ersten table ronde im Restaurant „Scherbenhaufen“. Foto:  

Die Deutsch-Französische Gesellschaft Selb pflegt nicht nur eine Tradition, sondern lässt auch den table ronde wieder aufleben. Und man erwartet im Mai Besucher aus der Partnerstadt Beaucouzé.

 
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Mit viel Genuss französische Traditionen pflegen, locker und leicht Konversation betreiben und dazu noch Gäste aus der Partnerstadt Beaucouzé empfangen: Das stand und steht bei der Deutsch-Französischen Gesellschaft Gesellschaft (DFG) Selb auch heuer auf dem Programm. Die Vorsitzende Christine Hippmann freut sich außerordentlich, dass nach den quälenden Corona-Jahren nun auch wieder ein echter Austausch mit den Freundinnen und Freunden aus Frankreich möglich ist.

Das Jahr haben die DFG-Mitglieder gleich mit viel Genuss begonnen: mit der Galette des rois, dem traditionellen Kuchenessen zum Dreikönigsfest. Gefeiert wird in Frankreich meist mit Freunden, wobei man die Kuchen im westlichen Nachbarland nicht selbst backt, sondern beim Bäcker kauft. In die Kuchen sind kleine Porzellanfigürchen eingebacken, die denjenigen, der sie in seinem Kuchenstück findet, zum König oder zur Königin macht. Und natürlich soll dieser Brauch Glück für das ganze Jahr bringen. Der Name der Figürchen lautet „fève“, zu deutsch Bohne, was auf den Ursprung der kleinen Glücksbringer hindeutet. Gereicht wird zu den Galettes Champagner oder Crémant.

45 Gäste

Zum Selber Dreikönigskuchen-Fest im Hotel Schmidt waren 45 Gäste gekommen. „Die Glücklichen, die eine fève in ihrem Kuchenstück fanden, wurden dann natürlich mit großem Hurra gekrönt“, erzählt Christine Hippmann. Besonders die Kinder seien auf der Jagd nach den Krönchen gewesen. Dazu gab es – für die Erwachsenen – Crémant de Loire. In Selb hatten fleißige Bäckerinnen der DFG die Kuchen beigesteuert, die typischen Figürchen kamen von Bénédicte Géslin. „Wir haben uns alle sehr gefreut, dass wir diesen Brauch wieder aufleben lassen konnten.“

Anfang dieser Woche hat die DFG zudem etwas wiederbelebt, dases in früheren Jahren schon einmal gegeben hatte: den „table ronde“, also den runden Tisch. Die Initiative dazu kam von Véronique Kretzer, die bis vor Kurzem Französisch-Konversationskurse gegeben hat, sowie von Christine Wlasak-Feik und Martina Dorschner. Sie wollten sich eigentlich privat treffen, um sich ganz entspannt auf Französisch zu unterhalten. Die Idee fand in den Reihen der DFG großen Zuspruch – und so trafen sich nach einer öffentlichen Einladung sage und schreibe mehr als 20 Interessierte in der Gaststätte „Scherbenhaufen“, um leicht und locker zu parlieren.

Großer Zuspruch

„Wir waren selbst sehr überrascht über diesen großen Zuspruch“, sagt die Vorsitzende. Ganz offensichtlich würden sich viele Selberinnen und Selber für ein Treffen in dieser Form interessieren. Wie Hippmann berichtet, waren auch zwei Besucher dabei, die früher beruflich in Frankreich unterwegs waren und sich sehr gefreut haben, sich in lockerer Atmosphäre auf Französisch unterhalten zu können.

Diese Treffen sollen fortgeführt werden, jeweils am zweiten Montag im Monat, das nächste Mal am 13. Februar. Willkommen ist dabei jeder, der sich mal wieder in der Fremdsprache unterhalten möchte. „Das Niveau der Französischkenntnisse ist dabei völlig egal“, sagt Hippmann, die selbst Französisch an der Realschule unterrichtet hat. „Ich brauche auch immer ein bisschen Anlaufzeit. Es geht einfach um den Spaß an der Unterhaltung.“ Um welche Uhrzeit und in welcher Gaststätte der nächste table ronde stattfindet, gibt die DFG noch bekannt.

Besuch aus Beaucouzé

Besonders freuen sich die Selber DFG-Mitglieder auf Himmelfahrt. Vom 18. bis 21. Mai werden nämlich die Freunde aus Beaucouzé wieder in Selb zu Gast sein – passend zu den Bayerisch-tschechischen Freundschaftswochen, die am 19. Mai eröffnet werden. Die erste deutsch- französische Begegnung hat ja schon stattgefunden: Beim Weihnachtsmarkt waren elf Gäste des Comité d’Echanges et de Jumelage in der Porzellanstadt zu Gast. „Wir freuen uns schon jetzt auf ein Wiedersehen“, sagt Christine Hippmann.

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