Auch im Namen von Bürgermeister Frank Dreyer, der die Scheckübergabe wegen einer Trauung eher verlassen muss, bedankt sich Landrat Peter Berek, der bei den regionalen Legenden mitgekickt hat, für diesen grandiosen Tag in Weißenstadt und die unglaubliche Herzlichkeit, die überall zu spüren gewesen sei. Er hätte niemals gedacht, einmal gegen einen Augenthaler oder Littbarski zu spielen. Er sei gern Teil dieser großen Geschichte gewesen, versichert Berek.
Barrierefreiheit kostet
Extra aus Mainz ist am Samstag Patrick Bager zur Scheckübergabe angereist. Der CDKL 5-Vorsitzende erläutert die Tragweite dieser Aktion in Weißenstadt, die weit über die Unterstützung der Familie Braun hinausgehe. Wichtig sei es, über die Behinderung aufzuklären und darüber, wie man Behinderten das Leben ein bisschen leichter machen könnte. Selbst Vater eines behinderten Jungen, der ebenso krank ist wie Antonia, habe er kürzlich das Problem gehabt, einen Biergarten mit Sandstrand nicht besuchen zu können, „weil der Rollstuhl stockte“. Bager kam mit dem Wirt ins Gespräch, der fragte, ob man sagen dürfe, dass das Kind behindert sei. „Natürlich kann man“, verdeutlicht der Vater. „Eigentlich ist die ganze Familie behindert, die so ein Kind hat.“
Die Menschen machten sich viele Gedanken über Wörter statt zu fragen, was eigentlich dahintersteckt. „So ist ein Spielplatz für Behinderte ohne Nest-Schaukel passé. Eine Behinderten-Toilette ohne Liege ist keine. Denn es ist schwer, einen Stadtspaziergang zu planen, wenn es keine Möglichkeit gibt, eine volle Windel zu wechseln.“ Natürlich koste Barrierefreiheit Geld, weiß Patrick Bager. „Aber eine Gesellschaft, die inkludiert, muss auch Geld in die Hand nehmen.“ Die Aktion „Kicken, um Antonia zu helfen“ habe gezeigt, dass es geht.