Die Entscheidung ist gefallen Selber Postbank schließt zum 4. Juli

Damit können Kunden dort auch keine Pakete und Briefe mehr aufgeben. Auch die Selbstbedienungsgeräte werden abgebaut. Das Unternehmen nennt Rentabilitätsgründe für die Schließung.

 
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Am 4. Juli wird die Postbank letztmals geöffnet sein. Foto: /Florian Miedl

Die Gerüchte hielten sich dauerhaft, jetzt ist es endgültig: Die Postbank schließt ihre Filiale in der Martin-Pöhlmann-Straße in Selb. Wie aus einer Mitteilung des Unternehmens hervorgeht, öffnet die Filiale letztmals am Montag, 4. Juli, von 8.30 bis 13 Uhr. Wie Mediensprecher Oliver Rittmaier in der Mitteilung erläutert, zieht sich die Postbank vollständig aus diesem Standort zurück. Auch die Selbstbedienungsgeräte wird es also nicht mehr gebe.

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Und Rittmaier erläutert auf Nachfrage auch die Hintergründe: Die Postbank ist eine Niederlassung der Deutsche Bank AG. „Postbank und Deutsche Post sind zwei verschiedene Unternehmen, die im Rahmen eines Kooperationsvertrages zusammenarbeiten“, so Rittmaier. Die Deutsche Post betreibe bundesweit nur noch wenige eigene Filialen an prominenten Standorten wie zum Beispiel im Regierungsviertel in Berlin. Alle anderen Filialen, die gemeinhin als „Post-Filiale“ bezeichnet werden, betreiben Kooperationspartner der Deutschen Post. Die Postbank ist der größte Partner der Deutschen Post und bietet in ihren Filialen neben ihrem eigenen Geschäft, den Bankdienstleistungen, auch die Post- und Paketdienstleistungen der Deutschen Post an.

Partner-Filiale

Allerdings können die Kunden laut der Mitteilung Post- und Paketdienstleistungen weiterhin in vollem Umfang nutzen. Dafür stehe die bereits eröffnete Partner-Filiale der Deutschen Post in Selb im Edeka-Markt im Unterweißenbacher Weg 1 zur Verfügung.

Die Postbank will nach Angaben Rittmaiers ihre Kunden per Aushang, Handzettel und persönlichem Anschreiben über die Schließung, die nächstgelegene Postbank-Filiale, Beratungsmöglichkeiten und nahe gelegene Geldautomaten, an denen ihre Kundinnen und Kunden kostenlos Bargeld abheben können, informieren. Die nächstgelegenen Filialen der Postbank mit Vollsortiment befinden sich demnach am Bahnhofsplatz 8 in Marktredwitz und am Konrad-Adenauer-Platz 1 in Hof. Sie erhalten dort auch alle gewohnten Postdienstleistungen und können Bargeldein- und -auszahlungen sowie Überweisungen vornehmen.

Bargeld

Zur kostenlosen Bargeldversorgung gebe es in Selb einen Geldautomaten der Hypo-Vereinsbank sowie einen der Commerzbank, Schillerstraße 17. Dazu böten viele Supermärkte inzwischen das Cashback-Verfahren an.

Grundsätzlich schließe die Postbank eine Filiale nur dann, wenn sie sich nicht mehr wirtschaftlich betreiben lasse. Entscheidend sei vor allem die Art der nachgefragten Leistungen, nicht die Kundenfrequenz. Um den Kunden ein großes Filialnetz mit einem umfassenden Service bieten zu können, müsse für das Unternehmen das Verhältnis zwischen reinen Serviceleistungen (etwa Postdienstleistungen, Bargeldauszahlung) und wertschaffendem Neugeschäft (etwa durch Abschlüsse und Nutzung von Bankprodukten) stimmen. Durch die fortschreitende Veränderung des Kundenverhaltens, gerade auch im Rahmen der Digitalisierung, benötige eine Filiale das entsprechende Kundenpotenzial, um dieses Verhältnis dauerhaft ausgewogen und damit wirtschaftlich zu gestalten. Filialen, die dieses Potenzial nicht haben, schließe die Postbank deshalb. Nur durch eine stetige Anpassung des Filialnetzes könne das Unternehmen langfristig rentabel bleiben.

Kündigungen soll es aber keine geben: Die Mitarbeitenden der Filiale werden laut Rittmaier nicht entlassen. „Die entfallenden Stellen werden sozialverträglich im Rahmen bestehender betrieblicher Vereinbarungen abgebaut.“ ago