Die Erlösung Wölfe beenden Niederlagenserie

Die Waßmiller-Schützlinge gewinnen bei den Eispiraten Crimmitschau mit 3:2 nach Penaltyschießen. Die gut 350 mitgereisten Fans feiern nach dem Spiel ihr kampstarkes Team und vor allem den überragenden Torwart Michael Bitzer.

 
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Die in Bademänteln angereisten Wölfe-Fans hatten nicht nur wegen des Sieges ihren Spaß in Crimmitschau. Foto: Mario Wiedel

Nach Spielende feierten die gut 350 Selber Fans – viele von ihnen waren in Bademänteln nach Sachsen gereist – noch minutenlang auf den Rängen des altehrwürdigen Sahnparks in Crimmitschau. Auf dem Eis gab es ebenfalls nur glückliche Gesichter. Und auch den Verantwortlichen dürften am Sonntagabend ein großer Stein vom Herzen gefallen sein. Nach acht Niederlagen in Folge gab es endlich wieder ein Erfolgserlebnis für die Wölfe. „Das tut sehr gut. Wir haben schon in den letzten Spielen hart gearbeitet. Heute haben wir es endlich geschafft“, sagte Kapitän Richard Gelke nach dem 3:2 (2:0, 0:2, 0:0, 1:0)-Sieg nach Penaltyschießen. Aus einer kampfstarken Selber Mannschaft ragte vor allem einer noch heraus: Torwrt Michel Bitzer. „Er war unglaublich“, lobte Gelke den gebürtigen Amerikaner, der hielt, was zu halten war und auch im Penaltyschießen nicht zu überwinden war.

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Hlozek mit Premierentreffer

Trainer Sergej Waßmiller zog nach der jüngsten Niederlagenserie eine Konsequenz: In der ersten Reihe stürmte Nikita Naumann für den Kanadier Mark McNeill. Die Wölfe kamen sehr gut aus der Kabine und direkt zu ersten Möglichkeiten. In der Folge bekam der Gastgeber die Partie zwar etwas besser in den Griff und erarbeitete sich selbst Chancen, die Wölfe hielten aber weiter voll dagegen – und hatten im Powerplay (7.) zwei Riesenmöglichkeiten durch Kruminsch und Schwamberger, die aber beide an Torwart Sharipov scheiterten. Genauer zielte nach zwölf Minuten Hlozek, der einen weiten Pass von Lavallée aufnahm und mit seinem ersten Saisontreffer die Selber Fans jubeln ließ. Und es kam noch besser für die Wölfe: Naumann bediente herrlich Miglio, der Sharipov erneut das Nachsehen gab – 0:2. Und die Selber Führung war keinesfalls unverdient.

Die Wölfe waren auch zu Beginn des zweiten Drittels auf Augenhöhe mit den Sachsen, liefen dann aber in einen Konter, den die Hausherren gut ausspielten und zum Anschlusstreffer nutzten. Im Powerplay war Crimmitschau nur zwei Minuten später sogar nah dran am Ausgleich. Die Eispiraten blieben nun am Drücker, drängten auf das 2:2. Die Wölfe kamen in dieser Phase nur noch zu Entlastungsangriffen und überstanden in der 35. Minute ein weiteres Unterzahlspiel mit etwas Glück und dank einem überragenden Bitzer zwischen den Pfosten. Eine Stütze waren zudem die stimmungsvollen Selber Anhänger.

Würden die Wölfe im Schlussdrittel eine Führung endlich einmal wieder über die Zeit bringen? Crimmitschau arbeitete mit wütenden Angriffen am Ausgleich – und der fiel nach 47 Minuten. Rausch zog ab, Bitzer war die Sicht verdeckt – und die Scheibe lag im Netz. Im Sahnpark herrschte nun richtige Derbystimmung, beide Fanlager gaben ihr Bestes. „Das hat richtig Spaß gemacht“, lobte Waßmiller beide Fanlager.

Eispiraten rennen an

Auf dem Eis hatten die Eispiraten weiter ein Übergewicht. Selb stemmte sich mit aller Macht gegen die drohende neunte Pleite, lauerte auf den entscheidenden Konter, geriet jedoch 3:03 Minuten vor Ende nochmals in Unterzahl. Bitzer vernagelte aber seinen Kasten förmlich – auch bei einem Penalty 50 Sekunden vor der Schlusssirene. „Crimmitschau war in den letzten fünf Minuten permanent in unserem Drittel. Aber meine Jungs haben alles abgewehrt“, strahlte Waßmiller. Es ging in die Verlängerung. Nach fünf punktlosen Spielen war wenigstens schon mal ein Zähler gesichert. Weil beide Teams ihre Chancen in der Overtime nicht verwerteten, musste das Penaltyschießen die Entscheidung bringen. Und da hatte Selb die besseren Nerven. Miglio und Trska trafen,die Eispiraten scheiterten zwei Mal an Bitzer.

Weiter geht es für die Wölfe am Freitag in Krefeld, am Sonntag (18.30 Uhr) kommen dann die Bayreuth Tigers nach Selb.

Selber Wölfe: Bitzer (Weidekamp) – Trska, Lavallée, Kania, Fern, Schaaf, Gimmel, Silbermann – Miglio, Thompson, Naumann, Gelke, McNeill, Schwamberger, Hlozek, Kuminsch, Deeg, Klughardt, Woltmann, Hammerbauer.

Schiedsrichter: Brill/Westrich. – Zuschauer: 2780. – Tore: 12. Min. Hlozek (Kruminsch, Lavallée) 0:1, 16. Min. Miglio (Naumann) 0:2, 26. Min. Lemay (Pohl) 1:2, 47. Min. Rausch (Lemay, Gron ) 2:2, 65. Min. Miglio (Penaltyschießen) 2:3. – Strafminuten: Crimmitschau 2, Selb 6.