Die Waffenfabrik soll vom Iran, Syriens wichtigstem Verbündeten, errichtet worden sein - in erster Linie, um die Hisbollah-Miliz im Libanon mit Raketen zu versorgen. Irans Botschaft in Syrien wies Berichte zurück, dass bei der Operation iranische Staatsbürger festgenommen worden seien. Offiziell dementiert Irans eine Regierung eine Militärpräsenz in Syrien und ist nach eigener Darstellung nur beratend in dem Bürgerkriegsland tätig. Neben Moskau zählt Teheran zu den wichtigsten Unterstützern von Machthaber Baschar al-Assad.
Syriens staatliche Nachrichtenagentur Sana hatte bereits am Montag berichtet, dass bei einem mutmaßlich von Israel ausgeführten Luftangriff in der Region Masjaf im Westen des Landes 18 Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt wurden. Von Bodentruppen war in den damaligen Berichten nicht die Rede. Israel kommentiert solche Angriffe in der Regel nicht. Die israelische Armee greift in Syrien aber immer wieder Stellungen von Milizen an, die vom Iran unterstützt werden, oder auch Waffentransporte, die für die Hisbollah vorgesehen sind.
Der Einsatz von Soldaten der Luftwaffen-Eliteeinheit Schaldag auf syrischem Boden wäre - so sich die Berichte bewahrheiten - ein Novum für Israel. Israels Militär habe Bau und Funktion der unterirdischen Waffenschmiede in Masjaf jahrelang beobachtet, hieß es auf "axios.com". Da sich die Anlage unter der Erde befand, hätte sie allein mit Luftangriffen nicht zerstört werden können. In den vergangenen Jahren sei die geplante Mission zweimal abgeblasen worden, weil sie als zu riskant galt, hieß es weiter.
Den Berichten zufolge seilten sich die Schaldag-Soldaten von Helikoptern ab, töteten die Wachsoldaten der Anlage, stellten Dokumente sicher und sprengten die Fabrik in die Luft. Die Luftangriffe sollen dazu gedient haben, das syrische Militär vom Schauplatz abzuhalten.
Keine aktiven Tunnel unter Gaza-Grenze zu Ägypten
Nach mehrmonatigem Einsatz in der südlichen Gaza-Stadt Rafah hat Israels Militär eigenen Angaben zufolge neun Tunnel gefunden, die unter der Grenze hindurch in Richtung Ägypten führten. Alle waren jedoch bereits zuvor verschlossen worden, entweder vom Nachbarland Ägypten oder von der früher im Gazastreifen herrschenden Hamas, berichtet die "Times of Israel" unter Berufung auf den Kommandeur der für Rafah zuständigen 162. Division, Brigadier Itzik Cohen.
Soldaten der Division fanden in der Stadt an der Grenze zu Ägypten 203 Tunnel mit einer Gesamtlänge von 13 Kilometern, die sie weitgehend zerstörten. Neun hätten ins Nachbarland geführt. "Sie sind eingestürzt, unbrauchbar und nicht aktiv", wird Cohen zitiert.
Die angeblichen Schmuggel-Tunnel, über die sich die Hamas über Ägypten mit Waffen und Ausrüstungen versorgt haben soll, spielen eine zentrale Rolle in der Argumentation des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu bei dessen Beharren auf einer dauerhaften militärischen Präsenz in Rafah. Diese Forderungen Netanjahus sind derzeit eines der Haupthindernisse bei den diplomatischen Bemühungen um eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und die Freilassung der Geiseln in der Gewalt der Hamas.
Schmuggel wohl eher über reguläre Grenzübergänge
Führende israelische Militärs glauben aber, dass die Hamas den Großteil der Waffen selbst im Gazastreifen hergestellt hat, schreibt die Tageszeitung "Haaretz". Das dafür nötige Material schmuggelten die Islamisten vor dem Krieg über die regulären Grenzübergänge bei Rafah (Ägypten) und Kerem Schalom (Israel) in das an sich abgeriegelte Küstengebiet.
Auslöser des Gaza-Kriegs war das beispiellose Massaker, das Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze zu Gaza verübt hatten. Auf israelischer Seite wurden dabei mehr als 1.200 Menschen getötet und weitere 250 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive.
Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden seit Kriegsbeginn mindestens 41.118 Palästinenser im Gazastreifen getötet. Die Angaben unterscheiden nicht zwischen Zivilisten und Kombattanten und lassen sich nicht unabhängig verifizieren.