Die USA hatten sich 2018 unter dem damaligen Präsident Donald Trump aus dem Abkommen zurückgezogen und Sanktionen gegen die iranischen Öl- und Finanzsektoren wieder eingesetzt. Der Iran missachtete daraufhin die Beschränkungen des Paktes: Das Atomprogramm wurde wieder hochgefahren und die Überwachung durch die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) empfindlich eingeschränkt.
USA sieht Teheran am Zug
Für Washington ist dennoch Teheran am Zug: Die USA sei zu einer Lösung bereit, twitterte US-Chefverhandler Robert Malley. "In Kürze wird klar sein, ob der Iran ebenso bereit ist." "Unsere Erwartungen halten sich in Grenzen", schrieb er. Für Irans Präsident Ebrahim Raisi würde eine Einigung jedenfalls einen Weg aus der wirtschaftlichen Isolation bedeuten. Experten im Iran sehen im Krieg in der Ukraine die Chance, dass künftig eher auf iranisches statt auf russisches Gas zurückgegriffen wird.
Westliche Diplomaten befürchten, dass im Wahlkampf für die Kongresswahlen in den USA im November die Chance auf Kompromisse schwindet, weil sowohl demokratische als auch republikanische Abgeordnete einem Pakt mit dem Iran misstrauen. Gleichzeitig befürchten Experten und Diplomaten, dass Teheran schon bald so viel nukleares Know-how angesammelt hat, um trotz einer Rückkehr zu den Beschränkungen von 2015 über genug Wissen für den Atomwaffenbau zu verfügen. Am Dienstag berichtete die IAEA, dass der Iran die Urananreicherung mit hoch entwickelten Maschinen weiter vorantreibe.