Dorferneuerung Endlich Baubeginn in Birk

Beim Spatenstich zur Dorferneuerung in Birk durften die Kinder selbst Hand anlegen. Foto: /Sascha Fuchs

Die Dorferneuerung in Birk beginnt mit einem Spatenstich, auf den die Bewohner seit zehn Jahren warten. Das Bauvorhaben kostet eine stolze Summe.

 
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„Endlich“ – das war wohl eines der Worte, die beim Spatenstich zur Dorferneuerung in Birk bei Weißenstadt am häufigsten vorkamen. Endlich kann es losgehen, endlich sind alle Vorbereitungen getroffen. Vor mittlerweile zehn Jahren war in Birk zum ersten Mal die Rede von einer Dorferneuerung, im Vergleich dazu erscheinen die eineinhalb bis zwei Jahre, bis alles fertig gebaut sein soll, beinahe verschwindend wenig.

Birk hält zusammen

„Quasi das ganze Dorf ist heute hier“, begrüßte Frank Dreyer, Bürgermeister von Weißenstadt, die Familien mit ihren Kindern, die alle zum Spatenstich gekommen waren. Trotz der kurzfristigen Einladung hatten die Bewohner sogar Kaffee und Kuchen für alle organisiert. „So eine Dorferneuerung funktioniert dann, wenn das Dorf zusammenhält. Ich denke, das kann man in Birk ganz deutlich erkennen“, sagte Dreyer. So viel Geduld sei schließlich nicht selbstverständlich, es habe viele Jahre gedauert, bis alles in die Wege geleitet war.

Und die „umfassende Dorferneuerung“ soll genau das sein: umfassend. Robert Büdel vom Amt für ländliche Entwicklung erklärte den Dorfbewohnern, was alles passieren soll: Die obere und die untere Dorfstraße in Birk sollen erneuert werden, der Festplatz soll als Aufenthaltsfläche gestaltet werden, und wenn die Straßen ohnehin offen sind, wird auch die Kanalisation erneuert. Außerdem sollen das Stromnetz ausgebaut und der Breitbandausbau vorangetrieben werden. Ein erster Schritt zur Dorferneuerung ist mit dem Spielplatz in der Dorfmitte bereits getan.

Einen besonderen Dank richtete Frank Dreyer an die Planungsgesellschaft USS Consult aus Naila sowie an die Baufirma Roth aus Arzberg, die für die Dorferneuerung hauptverantwortlich sind: „Die Planung war eine besondere Herausforderung, die USS Consult hier von deren Vorgängern übernommen hat. Mich freut es auch, dass wir mit der Firma Roth eine regionale Baufirma für das Projekt gewinnen konnten.“

Kostspieliges Projekt

Ein solches Projekt ist selbstverständlich nicht ganz billig. Insgesamt belaufen sich die Kosten auf rund 4,3 Millionen Euro. Mit etwa 2,7 Millionen Euro wird das Bauvorhaben vom Freistaat Bayern gefördert, die restlichen 1,6 Millionen trägt die Stadt Weißenstadt. Lothar Winkler, Behördenleiter des Amts für ländliche Entwicklung in Oberfranken, sieht den Spatenstich als Signal für ganz Bayern: „Man sieht, dass auch im ländlichen Raum etwas passiert, nicht nur in den Großstädten.“

Und im Vergleich zu Großstädten seien Veränderungen auf dem Land von viel größerer Bedeutung, wie der Wunsiedler Landrat Peter Berek betonte: „Ich war selbst kürzlich in Ingolstadt. Da interessiert es niemanden, wenn irgendwo etwas gebaut wird. In Dörfern wie Birk merkt man einfach, dass die Menschen ihren Ort mitleben und dass eine echte Gemeinschaft besteht.“ Wenn man die großen Themen, wie den Flächenverbrauch oder die Klimaproblematik lösen wolle, sei man schließlich auch auf den ländlichen Raum angewiesen.

Beim Spatenstich hatte Lothar Winkler eine spontane Idee. Diejenigen, für die das Dorf überhaupt erst erneuert wird, durften selbst Hand anlegen: die Birker Kinder. Die Helme, die sie dafür aufgesetzt bekamen, durften sie übrigens behalten.

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